Aaah, ein weiterer herrlicher Tag. Das perfekte
Wetter, um etwas Training einzuschieben.
Da bist du ja! Ich habe dich überall gesucht!
Hey, Annette. Ich bin es gar nicht gewohnt, noch
[cdb]jemanden schon so früh auf zu sehen. Was gibt's?
Uff, es ist furchtbar! Einfach nur schlimm!
Äh... Das hat aber nichts mit mir zu tun, oder?
Und ob es das hat! Du hast mein Lied vor den
[cdb]anderen Söldnern gesungen!
Dein... Lied?
Oooh, du meinst das über das Pferd mit dem Gesicht
[cdb]eines Menschen.
Nein! Ich meine, ja! Aber darum geht es in dem Lied
[cdb]überhaupt nicht!
Wirklich? Ich hätte schwören können, dass es in dem
Liedtext hieß, der Körper des Burschen entspräche zu
[cdb]achtzig Prozent dem eines Pferdes.
Es gefiel mir so gut, dass ich nicht aufhören konnte,
[cdb]es vor mich hin zu summen, und als die anderen
Söldner mich hörten, musste ich es ihnen beibringen.
Was erklärt, warum ich es in jedem Winkel des Lagers
[cdb]gehört habe. Das hat mich ganz schön kalt erwischt.
Ich habe es noch für niemanden sonst gesungen. Nur
[cdb]für dich.
Tut mir leid, hätte ich es für mich behalten sollen?
Ich dachte, dass es ein tolles Liedchen ist, ehrlich.
Schön, dass es dir so gut gefallen hat, aber ich hatte
[cdb]den Text noch nicht mal fertig geschrieben.
Ich habe kein Problem damit, wenn meine Lieder die
Runde machen, sobald ich mit ihnen zufrieden bin.
Aber es ist total peinlich, wenn die Leute eines von
[cdb]ihnen hören, bevor ich mit ihm fertig bin.
Zugeben, dass da was dran ist.
Dagegenhalten.
Ja, da hast du natürlich recht. Es ist nicht schön,
[cdb]wenn die Leute etwas sehen oder hören, bevor man
[cdb]bereit ist, es ihnen zu präsentieren.
Ich bin da ja genauso. Ich hasse es, wenn andere mir
[cdb]beim Üben mit dem Schwert zusehen. Doch lässt sich
[cdb]das nicht vermeiden, wenn ich richtig trainieren will.
Ganz genau. Aber die Katze ist jetzt aus dem Sack
[cdb]und es ist unmöglich, sie wieder einzufangen.
Komm schon, ist es wirklich so schlimm, etwas zu
[cdb]präsentieren, während es noch in Arbeit ist? Alles
[cdb]muss irgendwo seinen Anfang nehmen.
Und je eher du andere deine Lieder hören lässt, desto
[cdb]eher kannst du außerdem ihre Meinung zu ihnen
[cdb]einholen und diese berücksichtigen.
Das mag sein, aber mir ist trotzdem irgendwie nicht
[cdb]ganz wohl dabei. Jedenfalls ist die Katze jetzt aus dem
Sack und es ist unmöglich, sie wieder einzufangen.
Ich werde wohl einfach warten müssen, bis alle es
[cdb]wieder vergessen.
Hey, äh... Das alles tut mir wirklich leid. Ich könnte
[cdb]allen sagen, sie sollen so tun, als hätten sie es nie
[cdb]gehört, wenn du meinst, dass das helfen würde.
Nein, bloß nicht! Das würde nur ihr Misstrauen
[cdb]wecken!
Warum schreibst du das Lied dann nicht einfach zu
Ende? Dann kannst du allen die Endversion
[cdb]vorsingen. So vergessen sie die alte bald wieder.
Du magst mit der jetzigen Version vielleicht nicht
[cdb]zufrieden sein, aber sie ist zweifellos sehr eingängig,
[cdb]wenn all diese Leute sie so sehr mögen.
Hmm, da ist was dran. Ich schätze, dann muss ich nur
[cdb]noch den Text fertig schreiben.
Das ist die richtige Einstellung! Obwohl mir dieser
[cdb]ganze Teil von wegen „achtzig Prozent Pferd“
[cdb]wirklich gut gefällt.