Unbequeme Wahrheit: Teil 2

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Da bist du ja, Lorenz! Ich dachte schon, dieser Banditengeneral hätte dich erwischt - so lange wie du gebraucht hast.

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Wir hatten viel zu besprechen - ich werde euch jetzt davon berichten.

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Hast du herausgefunden, warum sie so wütend auf deinen Vater waren?

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Das habe ich. Wie wir vermuteten, haben sie ihm früher als Söldner gedient.

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Zunächst setzte er sie für die üblichen Zwecke ein: die Dörfer beschützen, die Grenzen bewachen und so weiter.

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Aber eines Tages erhielten sie einen seltsamen Auftrag von einem Boten meines Vaters.

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Wie lautete der Auftrag?

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Sie sollten Händler, die sie auf der Straße Richtung Riegan antrafen, bedrohen und zur Umkehr zwingen.

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Das dachten die Söldner auch und verwehrten sich dagegen, ihre Schwerter gegen unbewaffnete Händler zu erheben.

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Sie überlegten sich, stattdessen eine Herde wilder Monster in den Weg der Händler zu treiben, um diese so zu verscheuchen.

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Ihr Plan ging auf - anfangs. Dann hörten sie wieder von sich nähernden Händlern und versuchten es mit ihrer bisher erfolgreichen Methode.

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Eine gewöhnliche Händlergruppe wäre einfach geflohen und hätte überlebt. Aber einer aus dieser Gruppe zog sein Schwert und stellte sich zum Kampf.

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Es handelte sich um Godfrey, der damals den Titel des Herzog Riegan führte.

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Er kämpfte heldenhaft, aber letztlich vergebens. Leider kamen er und die Händler, die er zu beschützen gehofft hatte, ums Leben.

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Und unter diesen Händlern waren auch Raphaels Eltern.

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So scheint es. Es tut mir furchtbar leid, Raphael. Ich entschuldige mich im Namen meines Vaters.

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Hey, das ist nicht nötig. Du hast doch gar nichts falsch gemacht.

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Wie der Zufall es will, sollten eigentlich meine Eltern Godfrey an dem Tag begleiten.

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Aber sie hatten andere dringliche Termine und schlugen deshalb vor, dass Raphaels Eltern für sie einspringen. Das bedeutet also...

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Nicht du auch noch, Ignatz! Hört mal, Leute - niemand ist für das verantwortlich, was seine Eltern getan haben.

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Das habe ich mich auch schon gefragt.

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Deinem Vater war der Ruf des Adelsstandes immer wichtig - es ist schwer vorstellbar, dass er Händlern so etwas Hinterhältiges antun ließ.

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Nach dem, was der Bandit gesagt hat, vermute ich, dass jemand aus unserem Haus diesen Auftrag auf eigene Faust erteilt hat.

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Als mein Vater endlich davon erfuhr, hatte sich der Schuldige aus dem Staub gemacht und jede Hoffnung, seine Motive zu erfahren, war dahin.

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Was blieb, waren die Söldner, und mein Vater hatte keine andere Wahl, als sie für ihre Taten zu bestrafen.

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Ich verstehe aber nicht, was diese alte Geschichte mit dem Hier und Jetzt zu tun hat, Lorenz.

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Ein Lehnsherr ist für alles verantwortlich, was auf seinem Land passiert. Was mein Vater an ungeklärten Sachverhalten hinterlassen hat, fällt mir zu.

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Und ich möchte dir und deiner Familie auch eine angemessene Entschädigung zukommen lassen, wie es sich gehört.

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Aber ich will nichts von dir! Ich brauche nichts! Ich kann mich sehr gut allein um meine Familie kümmern.

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Außerdem habe ich schon vor langer Zeit meinen Frieden damit gemacht, was meinen Eltern passiert ist.

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Du kannst jetzt nichts mehr daran ändern - alles, was du tust, ist, alte, schmerzhafte Erinnerungen heraufzubeschwören.

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Ja, aber...

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Kein Aber. Ich habe alles zu diesem Thema gesagt, was gesagt werden muss.

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Aber meine Belohnung für das Vermöbeln dieser Banditen will ich natürlich! Ein Fleisch-Festmahl, weißt du noch?!

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Du hast mir den besten Schinken im ganzen Land versprochen. Wenn ich daran denke, fange ich schon fast an zu sabbern!

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Hm. Ich finde das nicht richtig. Was soll ich tun?

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Nun gut. Dann werde ich wohl das üppigste Festmahl mit dem feinsten Fleisch arrangieren lassen, das die Welt je gesehen hat.

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Der Ruf des Hauses Gloucester steht auf dem Spiel! Hahaha!

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Es fühlt sich trotzdem komisch an, das Thema einfach so fallenzulassen, aber es ist wohl das Beste...