1. Hey, Annette. Warum bist du so spät noch auf? Stellst du irgendwelche Forschungen an?
  2. Oh, nein, nichts dergleichen. Ich habe an dem hier [cdb]gearbeitet.
  3. Äääh. Das sieht für mich so aus, als würden kleine [cdb]schwarze Käfer auf einer Seite herumhüpfen.
  4. Also bitte, das sind Notenblätter! Ich weiß wirklich [cdb]nicht, wie du darauf kommst, dass die Noten wie Käfer aussehen.
  5. Bitte entschuldige. Es ist nur, dass ich wohl noch nie [cdb]richtige Notenblätter gesehen habe. Heißt das, du [cdb]schreibst ein neues Lied?
  6. Mmhm! Heute ist mir eine hübsche Melodie in den Sinn gekommen, da wollte ich sie aufschreiben, bevor [cdb]ich sie wieder vergesse.
  7. Fragen, ob du sie hören darfst.
  8. Fragen, was für ein Lied es ist.
  9. Würdest du sie mir vorsingen? Ich wüsste gerne, was [cdb]für ein Lied es ist.
  10. Das geht leider nicht. Ich habe den Text noch nicht [cdb]fertig. Bisher habe ich nur ein vages Grundgerüst, [cdb]aber das war es auch schon.
  11. Was für ein Lied ist es denn? Ich kann keine Noten [cdb]lesen, also fällt es mir schwer, mir vorzustellen, wie es [cdb]sich anhört.
  12. Wenn es so wird, wie ich will, kommt dabei ein [cdb]lebhaftes, heiteres Lied heraus. Mit dem Text bin [cdb]ich jedoch noch lange nicht fertig.
  13. Trotzdem will ich etwas Fröhliches schreiben. Ein Lied, das die Stimmung der Leute hebt, wenn sie es [cdb]singen.
  14. Das klingt toll. Ich kann gar nicht erwarten, dass es [cdb]fertig ist.
  15. Hey, ähm... Erinnerst du dich an das Lied, das ich [cdb]über diesen Ritter geschrieben hatte?
  16. Ritter? Oh, du meinst das Pferd mit dem Gesicht [cdb]eines Men-- Äh. Mhmmm. Ähem. Ja. Das Lied über [cdb]den Ritter, natürlich.
  17. Nun, ich habe es wieder jemanden singen hören.
  18. Hör zu, Annette, ich weiß ja, dass du aufgewühlt [cdb]bist, weil ich es nicht für mich behalten habe, aber [cdb]was geschehen ist, ist geschehen.
  19. So meinte ich das nicht. Ich... Ich habe gehört, wie [cdb]ein Söldner es vor sich hin sang, als er starb.
  20. Er war blutüberströmt und konnte kaum atmen. Und [cdb]doch hatte er ein breites Lächeln im Gesicht, als die Worte über seine Lippen kamen.
  21. Er muss furchtbare Schmerzen gehabt haben... doch [cdb]lächelte er trotzdem einfach weiter.
  22. Wahrscheinlich dachte er an all die Zeiten zurück, in [cdb]denen er mit seinen Freunden getrunken und [cdb]gesungen hatte.
  23. Nach einer Schlacht halten Soldaten immer die [cdb]wildesten Feiern ab, bei denen Ritter und Söldner [cdb]dann Arm in Arm aus voller Kehle Lieder grölen.
  24. Das mag sein. Jedenfalls habe ich viel über diesen Söldner nachgedacht, seit er von uns gegangen ist.
  25. Ich wollte nie, dass dieses Lied an die Öffentlichkeit [cdb]gelangt, und ehrlich gesagt, bin ich immer noch nicht [cdb]sonderlich glücklich darüber.
  26. Aber es half ihm, der Stunde des Todes mit einem Lächeln statt mit Trauer oder Furcht zu begegnen. Ich bin so dankbar, dass ich das ermöglichen konnte.
  27. Es ist, wie ich schon sagte, Annette. Deine Lieder [cdb]können den Leuten wirklich helfen.
  28. Ich bin mir sicher, dass noch viele andere in diesem Lied Trost fanden.
  29. Ich selbst auch. Wann immer ich niedergeschlagen [cdb]bin, denke ich einfach an eins deiner albernen Lieder, [cdb]und sofort bin ich wieder gut gelaunt.
  30. Albern? Willst du damit andeuten, meine Liedtexte [cdb]seien nicht ernst? Nein, schon gut. Ich werde das als Kompliment betrachten.
  31. Und hey, wenn meine Lieder den Leuten wirklich so [cdb]sehr helfen, sollte ich mich besser daranmachen, ganz [cdb]viele neue zu schreiben!
  32. Na, bitte. Also, worum wird es in deinem nächsten Lied gehen?
  33. Nun, aktuell plane ich, es von einer Gruppe Freunde [cdb]handeln zu lassen, die zusammen ein riiiesiges Festmahl verputzen.
  34. Es wird ein köstliches Gericht nach dem anderen [cdb]aufgetischt und alle Gesichter strahlen vor Lachen [cdb]und Frohsinn.
  35. Mann, da bekomme ich ja schon vom Zuhören Hunger.
  36. Nicht wahr? Als ihnen dann das Essen ausgeht, gehen [cdb]sie los, um Zutaten zu beschaffen, damit sie noch [cdb]mehr kochen können.
  37. Äh, aha.
  38. Aber ach du Schreck! Da treffen sie auf einen [cdb]gigantischen Bären und müssen bis zum Tod mit ihm [cdb]kämpfen!
  39. Ein Kampf auf Leben und Tod mit einem Bären? Ich dachte, das soll ein fröhliches Lied über ein Festmahl sein.
  40. Äh, ich sollte es wohl erst beurteilen, wenn es fertig [cdb]ist. Sag einfach Bescheid, wenn du es vollendet hast, [cdb]ja? Ich will es als Erster hören.
  41. Ja, natürlich!