1. He, Rodrigue. Habt Ihr kurz Zeit?
  2. Was ist los? Ihr seht besorgt aus.
  3. Nun, wir haben in diesem Winter die meiste Zeit [cdb]draußen auf dem Schlachtfeld verbracht.
  4. Also dachte ich, falls es uns gelingt, den Krieg vor [cdb]dem nächsten Winter zu beenden, könnten wir [cdb]vielleicht alle in den Norden zurückgehen und...
  5. Und? Raus mit der Sprache.
  6. Ich will eine Schneeballschlacht machen.
  7. Dimitri meinte, dass alle Kinder in Faerghus im Winter dieses Spiel spielen.
  8. Ich dachte mir, dass ich es zumindest einmal selbst [cdb]ausprobieren sollte, jetzt, wo ich hier im Königreich [cdb]lebe.
  9. Ja, eine hervorragende Idee! Ein recht komplexer Sport, wenn ich das so sagen darf.
  10. Das Aufteilen in Fraktionen und das Ausklügeln von Strategien lassen es gleichermaßen zu einem Messen [cdb]des Verstandes wie des Schneewerfens werden.
  11. Moment, Strategien? Das klingt irgendwie zu heftig [cdb]für ein Spiel unter Kindern.
  12. Das ist es aber. Als wir noch jung waren, haben Lambert, Matthias und ich uns in einem solchen Wettstreit gemessen.
  13. Mit unseren Knappen im Schlepptau reisten wir in [cdb]die nördlichen Berge, um die Schlacht auszufechten.
  14. Hm, das klingt nach Spaß. Und was ist passiert?
  15. Ich war der erste, der unterlag. Ich versteckte mich, [cdb]beobachtete die Bewegungen meiner Feinde und [cdb]wartete den richtigen Moment ab.
  16. Doch der kam nie. Während seine Untergebenen [cdb]offen auf dem Schlachtfeld kämpften, unternahm Seine Majestät einen Überraschungsangriff auf mich.
  17. Leider gelang es mir und meinen Männern nicht, [cdb]auch nur einen einzigen Treffer gegen ihn zu landen. Unsere Niederlage war unvermeidlich.
  18. Dann weiß ich jetzt, von wem Dimitri seine Neigung [cdb]dazu hat, sich allein in den Kampf zu stürzen. Wie [cdb]der Vater, so der Sohn, hm?
  19. In der Tat. Aber es ist schwer, es ihm übel zu nehmen, [cdb]wenn man so zügig und vorbildlich ausgeschaltet [cdb]wurde.
  20. Nach meiner Niederlage waren nur Lambert und der Markgraf übrig. Ein Mann, der selbst als Kind für [cdb]seinen verdorbenen Charakter bekannt war.
  21. Seine Strategie bestand nicht aus einem offenen Angriff. Er wollte Seine Majestät in einem dicht [cdb]bewachsenen Wald in einen Hinterhalt locken.
  22. Ernsthaft? All das für eine Schneeballschlacht? Kein Wunder, dass Sylvain so verschlagen ist. Und wie ging es weiter?
  23. Und? Was geschah danach?
  24. Wir alle wussten um Matthias' schändliche Taktiken, [cdb]deshalb konnte Seine Majestät den feigen Hinterhalt [cdb]umgehen, der ihm gestellt wurde.
  25. Als sich am Ende die beiden verfeindeten Generäle [cdb]gegenüberstanden...
  26. Da kam Gunnar, derzeitiger Fürst Galatea und Adliger, der älter ist als wir, zwischen den Bäumen [cdb]hervor, um dem Spiel ein Ende zu setzen!
  27. Der finale Kampf fand zwischen seinen Händen und [cdb]unseren Nacken statt, während wir uns seine endlosen Tiraden über die Gefahren der Berge anhörten.
  28. Das klingt ganz nach Ingrids Vater. Schätze, das [cdb]bedeutet, dass niemand gewonnen hat, hm?
  29. Ihr müsst ziemlich enttäuscht gewesen sein, hm? All der Aufwand und niemand hatte wirklich [cdb]gewonnen.
  30. Ja. Die Geschichte ist schon mehrere Jahrzehnte her, [cdb]aber ich erinnere mich noch daran, als wären wir erst [cdb]gestern durch den Schnee gestapft.
  31. Solltet Ihr wirklich eine Armee für eine dieser Schneeballschlachten zusammentrommeln, würde [cdb]ich mich geehrt fühlen, sie beobachten zu dürfen.
  32. Ihm sagen, dass er gern zusehen darf.
  33. Ihn fragen, ob er mitmachen möchte.
  34. Ihr werdet der Erste sein, dem ich davon erzähle. Oh, aber die Sache wird warten müssen, bis der Krieg [cdb]vorbei ist.
  35. Es geht doch nichts über einen freundschaftlichen Wettstreit nach Jahren des Blutvergießens, um die Stimmung aufzulockern.
  36. Warum schließt Ihr Euch uns nicht an? Als ein Kämpfer, meine ich. Ich bin sicher, dass Dimitri [cdb]und der Markgraf keine Einwände hätten.
  37. Ihr werdet nicht gegen dieselben Feinde antreten, [cdb]aber vielleicht könnt Ihr Euch für damals endlich [cdb]revanchieren. Um der alten Zeiten willen.
  38. Hm, ein gutes Argument. Na schön. Ich werde mit Freuden daran teilnehmen, wenn es so weit ist.
  39. Wisst Ihr, in letzter Zeit habe ich dem kommenden Winter besorgt entgegengesehen... Aber jetzt freue [cdb]ich mich sogar ein wenig darauf.