1. Hm. Es ist schon eine Weile her, seit wir diesen Brief [cdb]verschickt haben, aber wir haben immer noch keine Antwort erhalten.
  2. Ja. Wir wissen jedoch, dass der Dorfvorsteher ihn [cdb]erhalten hat.
  3. Und wir wissen, dass er ihn gelesen hat. Der Soldat, [cdb]der ihn überbrachte, hat es uns bestätigt.
  4. Und doch hat er uns nie geantwortet. Ich frage mich, [cdb]wieso.
  5. Schwer zu sagen. Vielleicht will er mit der ganzen Sache einfach nichts zu tun haben. Oder vielleicht [cdb]erinnert er sich nicht an uns.
  6. Ein Teil von mir fragt sich fast, ob er meiner Mutter [cdb]vielleicht versprechen musste, mir nichts zu verraten.
  7. Nicht, dass ich irgendeinen Beweis dafür hätte, dass [cdb]sie so etwas tun würde.
  8. ...
  9. Dich enttäuscht zeigen.
  10. Es abtun.
  11. Es ist schon schade, weißt du? Wir sollten [cdb]wahrscheinlich davon ausgehen, dass wir nie eine Antwort erhalten werden, und es dabei belassen.
  12. Und wir haben auch keine weiteren Anhaltspunkte, [cdb]also bringt es nichts, sich weiter Hoffnungen zu [cdb]machen.
  13. Ist schon gut, ehrlich. Wenn er nicht antwortet, ist es [cdb]wahrscheinlich einfach eine Sackgasse.
  14. Und es macht dir nichts aus, es dabei zu belassen?
  15. Na, ich will schon mehr über meine Mutter wissen. Aber wenn ich das nicht kann, geht davon die Welt [cdb]nicht unter.
  16. Du musstest den Gedanken, mehr über deine Eltern [cdb]zu erfahren, ebenfalls begraben, nicht wahr?
  17. Schon, aber...
  18. Was für eine Vergangenheit meine Mutter auch [cdb]gehabt haben mag, sie wird immer meine Mutter [cdb]sein. Und ich werde immer ich sein.
  19. Ich weiß, dass sie all ihr Herzblut gegeben hat, um [cdb]mich großzuziehen, und das ist es, was zählt. Für [cdb]mich persönlich gibt es nichts Wichtigeres.
  20. Du hast recht. Was auch immer deine Eltern getan [cdb]haben, bevor sie dich bekamen... und wo auch immer [cdb]sie jetzt sind, sie werden immer deine Eltern sein.
  21. Ich bin froh, dass du das verstehst.
  22. Und hey, da ich die Wahrheit nicht kenne, kann ich [cdb]mir alle möglichen Geschichten über sie ausdenken.
  23. Wie etwa die Vorstellung, dass sie eigentlich eine [cdb]hochrangige Adlige war, die untertauchen musste?
  24. Keine schlechte Idee, aber auch nicht sonderlich [cdb]originell. Ich dachte eher an eine legendäre Ritterin, [cdb]die in allen Winkeln Fódlans bekannt war.
  25. Oder vielleicht eine geheimnisvolle Abenteurerin aus [cdb]einem Land fernab der Grenzen.
  26. Wenn das zuträfe, wäre das unglaublich. Und es [cdb]würde auch erklären, warum sie so viel wusste!
  27. Trotzdem tut es mir leid, dass ich dir letzten Endes [cdb]nicht helfen konnte.
  28. Ach, das ist schon in Ordnung, Ashe.
  29. Ohne dich hätte ich nie so viel über meine Mutter [cdb]und darüber, wer sie wirklich war, nachgedacht.
  30. Wir stehen zwar mit leeren Händen da, doch würde [cdb]ich behaupten, dass sich die Reise selbst absolut [cdb]gelohnt hat.
  31. Ja.
  32. Jedenfalls sollte ich jetzt wohl los. Mir ist gerade [cdb]eingefallen, dass ich zwar noch viel zu tun, aber nicht [cdb]annähernd genug Zeit dafür habe. Man sieht sich!
  33. Hm? Ich hätte schwören können, dass ich die Kommandantin eben noch hier gesehen habe.
  34. Oh, die ist gerade gegangen. Ich kann jedoch eine Nachricht für sie entgegennehmen.
  35. Wenn das so ist... übergebt bitte diesen Brief.