Oh, Yuri, du bist wieder da? Ich dachte, du wärst
[cdb]noch unterwegs.
Na, wen haben wir denn da? Ich dachte mir, wenn ich
[cdb]nicht vor Sonnenuntergang zurück bin, macht sich
[cdb]jemand Sorgen und durchsucht wieder mein Zimmer.
Darauf bestehen, es nicht „durchsucht“ zu haben.
Nach diesem „Jemand“ fragen.
Ich habe dein Zimmer nicht durchsucht! Wie lange
[cdb]willst du mir das denn noch vorwerfen?
Wer mag denn wohl dieser „Jemand“ sein? Ich? Wann
[cdb]hörst du endlich damit auf, mir das vorzuhalten?
Ich mach doch nur Spaß, meine Gute. Nimm doch
[cdb]nicht alles so ernst. Ach, und es ist auch schon spät.
Solltest du dich nicht langsam hinlegen?
Wahrscheinlich, aber jetzt gerade bin ich zu munter.
Wie geht es denn deiner Mutter?
Ach... Es sieht nicht gut aus. Aber noch steckt
[cdb]etwas Kampfgeist in ihr.
Ich wollte eigentlich länger bleiben, aber sie hat mich
[cdb]zurückgeschickt, damit ich meinen Pflichten
[cdb]nachkomme.
In der einen Minute will sie mich unbedingt sehen,
[cdb]in der nächsten soll ich direkt wieder nach Hause
[cdb]gehen. Ich glaube, sie ist ganz schön durcheinander.
Erinnert mich an meine Mutter. Also, an die,
[cdb]die mich aufgezogen hat.
Sie ist schon gestorben, nicht? Wenn ich sehe, wie
[cdb]du dreinblickst, muss sie jemand ganz Besonderes
[cdb]gewesen sein.
Das war sie. Ein unbeschreiblich guter Mensch. Hat
[cdb]mich aufgenommen, als ich niemanden hatte. Und
[cdb]mir das Leben erklärt.
Wir waren nicht blutsverwandt, aber sie war
[cdb]meine Mutter. Daran gibt es keinen Zweifel.
Egal, wo sie gerade ist, sie wird sich sehr freuen,
[cdb]das zu hören.
Oh, da fällt mir ein, ich wollte dich etwas fragen.
Habe ich schon eine ganze Weile dran gedacht.
Wegen deines richtigen Namens... Den hat deine
Mutter dir gegeben, nicht? Von wo stammt der?
Ich habe ihn vorher noch nie gehört.
Guck mal nach oben... Nein, ein bisschen mehr
[cdb]nach links. Siehst du den hellen Stern da drüben?
Heller Stern... links? Welcher? Da oben sind
Tausende Sterne. Und die sind alle hell!
Na ja, ist auch nicht so wichtig, ob du ihn siehst oder
[cdb]nicht. Jedenfalls ist mein Name der alte Name dieses
Sterns.
Der weiße Stern, den die Göttin selbst sich zum
Schüler machte.
Meine Mutter ist eine gläubige Anhängerin von
Seiros. Aber ja, ich weiß, der Name ist etwas
[cdb]protzig für ein Kind aus ärmsten Verhältnissen.
Das finde ich gar nicht. Er zeigt nur, wie viel
[cdb]du ihr bedeutest.
Ja... Also, ich mag ihn ja auch. Schließlich hat
[cdb]meine Mutter ihn mir gegeben.
Ich bin mir aber nicht sicher, wie viel der Schriften
[cdb]sie wirklich versteht.
Aber so wie ich sie kenne, hat sie sich meinen
Namen wohl überlegt.
Ist es dann nicht irgendwie Verschwendung, wenn du
[cdb]ihn gar nicht benutzt? Wo sie sich doch so viel Mühe
[cdb]bei der Auswahl gegeben hat.
Ich benutze viele Namen, jeder verleiht mir
[cdb]eine andere Maske.
Aber wenn ich meinen richtigen Namen höre, fallen
[cdb]all diese Fassaden von mir ab.
Nur ganz besondere Leute dürfen mich so nennen.
Meine enge Familie... oder jemand, der mir genauso
[cdb]wichtig ist wie sie.
Wenn du mich also so unbedingt bei meinem wahren
Namen nennen willst, solltest du bereit sein, den Rest
[cdb]deines Lebens an meiner Seite zu verbringen.
Es in Erwägung ziehen.
In Gelächter ausbrechen.
Den Rest meines Lebens also? Gut, ich werde
[cdb]darüber nachdenken...
Pffft... Hahaha! Wie du guckst, unbezahlbar!
Was redest du denn da, Yuri? Findest du
[cdb]das nicht ein bisschen übertrieben?
Ich schätze, das ist es. Ich hätte ehrlich gesagt nicht
[cdb]gewusst, was ich machen soll, wenn du von der Idee
[cdb]begeistert gewesen wärst.
Wie dem auch sei, ich freue mich, dass mein
Name dir gefällt.
Und wenn du irgendwann merkst, dass du dazu bereit
[cdb]bist, sag Bescheid, ja? Ich werde vorsichtshalber
[cdb]auch darüber nachdenken.