Wenn das nicht meine Freundin, die Söldnerin ist!
Ich nehme an, Ihr habt Euch mittlerweile an das
Leben im Königreich gewöhnt?
Ja, mehr oder weniger. Ich war dank meiner Arbeit
[cdb]vorher schon ein paar Mal hier, das alles ist also keine
[cdb]große Überraschung für mich.
Allerdings hab ich noch nie so weit nördlich gelebt
[cdb]wie in Fhirdiad. Es gibt noch einige Dinge, an die ich
[cdb]mich gewöhnen muss.
An den beißenden Wind zum Beispiel, die
[cdb]andauernde, absurde Kälte - sogar innen - oder, dass
[cdb]man nach einem Schneesturm nicht rausgehen kann.
Eines Nachts hat es so stark geschneit, dass ich am
Morgen danach nicht einmal die Tür öffnen konnte.
Dachte schon, die Göttin würde mich zu sich holen.
So wie Ihr das erzählt, klingt es nach einer lustigen
Anekdote, aber die Winter in Faerghus sind kein
Spaß. Sie sind raue, schonungslose Bestien.
Sagt, habt Ihr die Kälte hassen gelernt?
Sagen, dass du sie magst.
Sagen, dass du sie nicht magst.
Ach, so schlimm ist es nicht. Klar, der Schnee ist
[cdb]wirklich nervig.
Aber er kann auch wunderschön sein. Nur hier sieht
[cdb]man mit Schnee bedeckte, beleuchtete Straßen.
Das dachte ich auch, als ich noch jung war. Aber je
[cdb]älter ich werde, desto frustrierender wird der Schnee
[cdb]für mich.
Oh, ich finde ihn furchtbar. Ich wette, ich bin nicht
[cdb]die Einzige, die es so sieht, wenn man bedenkt, wie
[cdb]oft es hier schneit.
Als Kind hielt ich Schnee für wunderschöne Magie,
[cdb]aber jetzt ist mir klar, wie übel dieses Zeug einem
[cdb]mitspielen kann.
Um ehrlich zu sein, mag ich den Schnee selbst nicht
[cdb]besonders. Ganz zu schweigen von den unzähligen
Leben, die wir an die Winterkälte verloren haben.
Doch trotz allem ist diese grausame Tundra unser
[cdb]einziges Zuhause.
Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als uns
[cdb]anzupassen, zu überleben und das Leben zu genießen,
[cdb]das wir uns hier aufgebaut haben.
Anpassen... Etwa wie die Boten, die im Winter auf
Pegasi statt auf Pferden reiten?
Exakt. Der Anblick einer dieser majestätischen
Kreaturen, die durch den frostigen Himmel fliegt,
[cdb]ist Besuchern von Faerghus vorbehalten.
Egal, wie viel Schnee den Boden bedeckt, unsere
Pesagi überwinden jedes Hindernis.
Als mein Sohn und Seine Majestät noch jung waren,
[cdb]folgten sie einem von ihnen ausgerechnet in die
[cdb]eiskalten Berge.
Als ich sie schließlich fand, waren sie nur noch zwei
[cdb]zitternde Häufchen Elend. Kurz dachte ich, mein
Herz würde aufhören zu schlagen.
Felix hat den Ärger also schon seit seiner Kindheit
[cdb]angezogen, hm?
Sein Hang zur Gefahr hat sich nicht verändert, ja.
Wenn überhaupt, dann ist er jetzt noch intensiver
[cdb]ausgeprägt als früher, befürchte ich.
Dass er in seinem Alter Herzog wurde und welche
Mühen das mit sich brachte, hat ihn zweifelsohne
[cdb]belastet.
Ach, ich glaube nicht, dass Ihr Euch Sorgen um ihn
[cdb]machen müsst. Er kann schon ganz gut auf sich selbst
[cdb]aufpassen.
Wohl wahr. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich ihn
[cdb]seine Flügel ausbreiten lasse, so wie der Pegasus, dem
[cdb]er vor all den Jahren nachjagte.
Der kommende Winter wird wohl mehr als nur die
Kälte nach Faerghus bringen. Die Verwüstungen des
Krieges reiten auf denselben Winden heran.
Unter solchen Bedingungen seinen Übungen
[cdb]nachzugehen, wird eine Strapaze. Außerdem dürfen
[cdb]wir die Bedrohung aus Sreng nicht ignorieren.
Unsere Gebiete während all dieser Zeit zu verwalten,
[cdb]wird nicht leicht. Aber ich glaube daran, dass wir uns
[cdb]anpassen und überleben. So, wie wir es immer taten.
Der kommende Winter, hm? Wir müssen einfach um
[cdb]jeden Preis sicherstellen, dass der Krieg bis dahin
[cdb]vorbei ist.