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Habt Ihr einen Augenblick Zeit, Rodrigue? Ich würde Euch gerne etwas fragen.

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Was immer Ihr wünscht, Euer Majestät. Worum geht es?

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Ich möchte, dass Ihr die Geschichte aus Eurer Sicht schildert.

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Welche Geschichte meint Ihr?

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Was empfandet Ihr, als Ihr vom Tod meines Vaters erfuhrt? Ich konnte Euch nie so recht danach fragen, aber ich will es wissen.

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Das also meint Ihr. Ehrlich gesagt, fiel es mir zunächst schwer, es zu glauben.

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Aber im Laufe der Zeit akzeptierte ich langsam, dass es wirklich geschehen war.

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Und natürlich erinnerte ich mich an das Versprechen, das ich ihm gegeben hatte, und schwor mir, dass ich es einlösen würde.

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Dann wüsste ich gerne: Wenn ich zusammen mit meinem Vater und Glenn in Duscur gestorben wäre, was hättet Ihr dann getan?

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...

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Wisst Ihr, jedes Mal, wenn ich Euch an meinen Vater zurückdenken sehe, kommt mir ein flüchtiger Gedanke.

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Es fühlt sich an, als hättet Ihr nicht nur zu Lebzeiten an seiner Seite stehen wollen, sondern auch danach gestrebt, mit ihm zusammen in den Tod zu gehen.

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Denkt nicht zu viel darüber nach, Euer Majestät. Ich bin ein ziemlich sturer Bursche, wisst Ihr?

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Nein, ich habe mir nicht meinen eigenen Tod gewünscht, als Lambert von uns ging.

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Doch denke ich manchmal, wenn ich zum Einlösen des Versprechens, das ich ihm gab, sterben müsste... wäre ich damit zufrieden.

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Ich werde Euch nicht gestatten, Euer Leben wegzuwerfen, Rodrigue. Ich werde nicht zulassen, dass dieses Versprechen Euch mir wegnimmt!

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Euch zu verlieren, wäre beinahe so, als verlöre ich meinen Vater ein zweites Mal.

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Wenn Ihr meinetwegen sterben solltet... wäre ich am Boden zerstört.

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Das sagt Ihr vielleicht, aber ein Untertan nimmt sich ein Beispiel an seinem König. Und ich weiß sehr gut, dass auch Ihr Euer eigenes Leben nicht schätzt.

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Wenn Ihr also wollt, dass ich meinem Leben mehr Bedeutung beimesse, dann ersuche ich Euch eindringlich, dasselbe zu tun, Euer Majestät.

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Ihr habt recht. Ich habe dafür keine Entschuldigung.

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Nein, ich sollte mich entschuldigen. Das klang viel schroffer, als es sollte.

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Ihr klangt gerade so sehr wie Lambert, dass ich mich einfach nicht zurückhalten konnte.

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In Wahrheit wünsche ich mir schon lange, ich hätte ihm genau das sagen können, doch bekamt Ihr jetzt diese Worte ab.

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Ich kann mich wohl kaum über Matthias lustig machen, weil er dieses Schwert all die Jahre nicht zurückgegeben hat, was?

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Ich klang wie mein Vater?

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In der Tat. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte des Schwerts? Wie ich, einem Narren gleich, hinter den feindlichen Linien festsaß?

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Nun, das Erste, was Lambert sagte, nachdem er ihre Streitkräfte durchbrochen hatte, war: „Wirf dein Leben nicht einfach so weg.“

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Auch wenn das aus dem Mund eines Mannes, der mit Schnittwunden und Schrammen übersät war, nicht sehr überzeugend klang.

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Nein, wohl nicht.

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Das klingt, als hättet Ihr beide Euch sehr nahegestanden. Ich beneide ihn dafür, dass er eine so enge Bindung zu seinen Freunden hatte.

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Passt bloß auf, dass mein Sohn Euch das nicht sagen hört. Daran würde er sicher Anstoß nehmen.

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Jedenfalls haben wir für heute genug in Erinnerungen geschwelgt. Wie wäre es, wenn Ihr nächstes Mal versucht, Matthias ein paar zu entlocken?