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So sieht also das Präjudiz dazu aus. Ja, ich verstehe...
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Du machst die Nacht zum Tage? Sehr fleißig.
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Ah, Hubert! Was machst du denn zu dieser Stunde hier?
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Mal wieder in Sachen Intrigen hinter Edelgards Rücken unterwegs?
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Ich wäre dir dankbar, wenn du solch unüberlegte und unhöfliche Anschuldigen, die du nicht belegen kannst, unterlassen würdest.
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Also... Ja, das waren wohl grundlose Anschuldigungen. Ich entschuldige mich.
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Ganz und gar nicht. Ich bin in der Tat „in Sachen Intrigen“ unterwegs, es bedarf also keiner Entschuldigung.
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Oh, ach so, gut. Moment mal, also doch?!
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Wie dem auch sei, was liest du denn da mit solchem Eifer?
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Hör mal, Hubert. Ich...
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Ein Buch über juristische Präzedenzfälle? Ah, es behandelt insbesondere Fälle der Strafverfolgung Adliger.
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Ja. Ich möchte die Angelegenheit mit meinem Vater klären.
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Dem Wortlaut geltender Gesetze nach ist eine Rebellion ein Kapitalverbrechen. Praktisch gesehen ist das aber nicht der Fall.
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Gerade Mitglieder des Adelsstandes werden häufig begnadigt, in den vergangenen Jahren war das keine Seltenheit.
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Ja, sie zeigen auf ihre verdienstvolle Vergangenheit und tun dann Buße, indem sie auf ihre Adelswürde verzichten und Besitz und Informationen abtreten.
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Kurz gesagt: Der Adel bedient sich jedes nur möglichen Mittels, um sich an sein armseliges Leben zu klammern.
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Man könnte ihnen Arme und Beine ausreißen und sie in den tiefsten Kerker sperren, und dennoch würden sie sich irgendwie wieder ans Tageslicht winden.
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Solange man sie nur am Leben lässt.
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Wie der frühere Marquis Vestra?
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Dieser hat seinem Kaiserreich nicht gut gedient. Sein Verhalten ließ sich nur allzu leicht als verräterisch auslegen.
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Eine unbestreitbare Tatsache.
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Erzähl weiter.
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Bedauerlicherweise hat er sich seiner Festnahme widersetzt, was zu einem Vorfall führte, der ihn das Leben kostete.
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Seine Schuld oder Unschuld in der Frage des Verrats wird daher für immer ein ungeklärtes Geheimnis bleiben.
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Das klingt nach einer äußerst spitzfindigen Klügelei, zwischen deren Zeilen jeder lesen kann, dass ihr ihn für schuldig befunden und hingerichtet habt.
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Als Adelsmann hätte er doch ein öffentliches Verfahren bekommen sollen, wie es sich gehört?
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Und wessen Vater war es noch gleich, der flüchtete, als man ihm genau dies ermöglichen wollte?
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Solange man ihr zu leben erlaubt, wird sich jede adlige Kreatur verzweifelt an dieses Leben klammern.
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Das liegt in ihrer Natur.
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Genau deshalb beschäftige ich mich mit Präzedenzfällen zu diesem Thema. Ich möchte verhindern, dass mein Vater sich der Justiz entzieht.
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Ich werde nicht zulassen, dass er in Ehren zurückkehrt. Er wird für seine Verbrechen verurteilt werden.
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Und genau deshalb beschäftige ich mich mit Präzedenzfällen dazu. Wenn mein Vater wieder gefangen wird, soll er nie wieder in Freiheit geraten.
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Ich werde nicht zulassen, dass er in Ehren zurückkehrt. Er wird für seine Verbrechen verurteilt werden.
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Und sollte er eine Armee um sich scharen, hätte ich keine Wahl, als ihn auf dem Schlachtfeld niederzustrecken.
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Aber ich frage mich... Könntest du das, sollte es dazu kommen?
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Ob ich das kann oder nicht, spielt keine Rolle - dieser Mann wird seinem Schicksal nicht entkommen, und dafür werde ich sorgen.
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Alles andere könnte ich mir niemals verzeihen.
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Weder als Erbe des Titels Herzog Aegir, noch als sein Nachfolger im Amt des Premierministers.
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Über solche Dinge entscheidet Ihre Majestät.
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Sollte es sich jedoch als im Interesse Ihrer Majestät erweisen, wäre deine Entschlossenheit in dieser Sache sicher äußerst willkommen.