Erlaube mir eine Frage: Hattest du seit jenem
Tag noch weiteren Kontakt zu unseren
[cdb]zwielichtigen Freunden?
Nicht den geringsten. Warum, gibt es etwas
[cdb]zu wissen?
Ja, in der Tat, dank der Ausschreitungen in
Hrym und des Versuchs einer Rebellion des
[cdb]ehemaligen Herzogs Aegir.
Dadurch haben wir nun einen Hinweis sowohl auf
[cdb]die Aufrührer innerhalb des Kaiserreichs als auch
[cdb]auf die Schattenschleicher.
Ich habe mich bemüht, in Erfahrung zu bringen, ob
Letztere versucht haben, dich zu kontaktieren, oder
[cdb]dich zumindest für einen Verbündeten halten.
Derzeit scheint jedoch beides nicht zuzutreffen.
Bedauerlicherweise.
Dich über sein Misstrauen beschweren.
Seine Zweifel nachfühlen.
„Derzeit“? Du traust mir immer noch nicht,
[cdb]nicht wahr?
Aber unsere Unterhaltungen? Die Zukunft des
Kaiserreichs? Der Aufstieg von Bürgern?
Ich hatte gehofft, dass du mir nach all dem mehr
[cdb]vertraust.
Du und ich, wir haben uns in letzter Zeit viel
[cdb]unterhalten, Hubert. Über die Zukunft des
Kaiserreichs. Den Aufstieg von Bürgern.
Ich hatte gehofft, dass ich mir inzwischen dein
Vertrauen verdient hätte. Aber da habe ich mich
[cdb]wohl geirrt.
Das heißt nicht, dass ich dich nicht verstehe. Die
[cdb]rechte Hand der Kaiserin kann es sich nicht
[cdb]erlauben, unachtsam zu werden.
Glaube mir, es macht mir keine Freude, dir derart zu
[cdb]misstrauen. Eher gelegentlich Schuldgefühle. Aber
[cdb]ich muss auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Sollte es notwendig sein, lasse ich auch
[cdb]meinen ärgsten Feind glauben, er wäre ein
[cdb]vertrauenswürdiger Freund.
Umgekehrt habe ich auch schon jenen größtes
Misstrauen entgegengebracht, deren Verhalten
[cdb]nicht den geringsten Anlass dazu gab.
Ja, ich verstehe. Du lässt dir nicht in die Karten
[cdb]schauen. Niemand darf wissen, was du wirklich
[cdb]denkst.
Dich darf man nicht unterschätzen, weißt du das?
Ich bin froh, dass wir auf der gleichen Seite stehen.
Ich muss zugeben, was ich dir erzähle, gebe ich nur
[cdb]preis, weil ich dich für würdig erachte, mein
Vertrauen zu genießen.
Auch wenn du einst Verbindungen zu den
Schattenschleichern hattest, sind diese doch
[cdb]jetzt klar Vergangenheit.
Also bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich
[cdb]dir gänzlich vertraue.
Dies anzweifeln.
Dich darüber freuen.
Nach dem, was du mir vorher gesagt hast, mache
[cdb]ich mir jetzt nur noch mehr Sorgen. Das ist gewiss
[cdb]nicht, was du wirklich fühlst.
Hehe. Ich habe das Gefühl, dass jeder Versuch, mich
[cdb]zu erklären, alles nur noch schlimmer macht.
Ich weiß nicht, wie ernst es dir damit wirklich ist,
[cdb]aber ich freue mich doch, es zu hören. Danke,
Hubert.
Äußerst diplomatisch. Ich hätte keine andere
Antwort erwartet.
Genug davon. Unser aktuelles Problem ist, was
[cdb]hinter deiner Fassade lauert.
Wie meinst du das?
Ich spüre da ein zweites Ich hinter jenem brodeln,
[cdb]das du der Welt präsentierst. Es mag Intuition sein.
Was mir Sorgen macht, ist die Möglichkeit, dass du
[cdb]die Hülle, mit der du dich umgibst, eines Tages fallen
[cdb]lässt und zu jemand völlig anderem wirst.
...
Ein zweites Ich also?
Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber falls es
[cdb]dieses zweite Ich geben sollte, werde ich es nicht die
Oberhand gewinnen lassen. Niemals.
Ich würde es dahin zurückjagen, wo es hergekommen
[cdb]ist, und mir dein Vertrauen ein für alle Mal sichern.
Aber um das klarzustellen: Ich denke, da musst
[cdb]du dir keinerlei Sorgen machen.
Nun gut. Ich werde deinen Worten Glauben
[cdb]schenken müssen... vorerst.
Wie dem auch sei, ich hoffe, dich an meiner Seite zu
[cdb]haben, wenn wir Fódlans neue Zukunft erschaffen.