Oh, hey. Warst du auf dem Übungsgelände aktiv?
Wirklich bewundernswert, dass du so spät noch übst.
Ja, tja, ich versuche, immer mal ein paar
Übungsstunden einzuschieben, wenn ich die
Gelegenheit dazu habe.
Ich kann es mir doch nicht leisten, zurückzufallen,
[cdb]wenn alle anderen auf dem Schlachtfeld so stark
[cdb]werden.
Für heute ist es mir etwas zu spät, aber ich könnte
[cdb]mich morgen zu dir gesellen. Natürlich nur, wenn dir
[cdb]das recht ist.
Wirklich? Das wäre toll.
Meiner Meinung nach ist der Wunsch, stärker zu
[cdb]werden, nichts Schlechtes.
Da wir gerade davon reden, darf ich dich etwas
[cdb]fragen? Warum willst du stärker werden? Halt,
[cdb]warte...
Lass mich dich zuerst etwas anderes fragen. Was hat
[cdb]dich ursprünglich dazu veranlasst, Söldner zu
[cdb]werden?
Ihr antworten.
Der Frage ausweichen.
Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Ich bin
[cdb]einfach hier gelandet.
Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Das hat
[cdb]keinen besonderen Grund oder so.
Also, das macht mich jetzt aber erst recht neugierig.
Aber wenn du nicht darüber reden willst, werde ich
[cdb]dich nicht drängen.
Ich hatte nicht wirklich ein bestimmtes Ziel
[cdb]vor Augen. Es ist einfach... passiert.
Nachdem meine Mutter gestorben war, verließ ich
[cdb]das Dorf, in dem wir gewohnt hatten, aber ich hatte
[cdb]keine Ahnung, was ich tun würde.
Schließlich ging mir das Geld aus, also schloss ich
[cdb]mich einer Gruppe Söldner an. Dann arbeitete ich
[cdb]mich von ihrem Kleiderwäscher zum Kämpfer hoch.
Was du nicht sagst. Na, ich schätze, ein Schicksal wie
[cdb]deines ist gar nicht mal so selten. Wie erging es dir so
[cdb]als Söldner?
Am Anfang war es ganz furchtbar. Aber als ich erst
[cdb]einmal ein paar Leute getroffen hatte, mit denen ich
[cdb]mich verstand, war es gar nicht mal so übel.
Der Plan war jedenfalls, weiter an der Seite meiner
Freunde zu kämpfen, mir einen Namen als Söldner zu
[cdb]machen und letztlich vom Glück verlassen zu sterben.
Doch irgendwie kam es dazu, dass ich plötzlich die
Privatarmee des Königs befehligte und Soldaten in die
Schlacht führte. Nicht ganz, was ich erwartet hatte.
So spielt das Leben. Man weiß nie, was morgen sein
[cdb]wird.
Als ich noch ein Kind war, hätte ich mir nie träumen
[cdb]lassen, dass ich dereinst als Ritterin der Seiros ein
[cdb]heiliges Relikt führen würde.
Ich dachte, mein Schicksal sei es, in die Fußstapfen
[cdb]meines Vaters zu treten und die nächste Fürstin
Charon zu werden.
Doch dann kam es zu dem Vorfall mit Viscount
Lonato...
Scheint, als hättet Ihr viel durchgemacht. Ich hörte,
[cdb]dass Ihr einst fliehen musstet.
Ja... Etwas war vorgefallen. Mein bester Freund kam
[cdb]vom Weg ab und ich konnte ihn nicht darauf zurück-
[cdb]bringen. Es kostete ihn das Leben und ich ließ es zu.
Nach einem derartigen Vorfall konnte ich nicht in
[cdb]meiner Heimatstadt bleiben.
Aber trotz all dem Schmerz und der Trauer bereue
[cdb]ich die Entscheidungen, die ich in meinem Leben
[cdb]getroffen habe, nicht.
Das können nicht viele von sich behaupten. Ihr habt
[cdb]es also geschafft, Euer damaliges Ich stolz zu machen,
[cdb]was?
Stimmt. Meine Vergangenheit hat mich zu der
[cdb]gemacht, die ich heute bin.
Ich werde weiter voranschreiten, wie beschwerlich es
[cdb]auch werden mag.
Ihr seid eine starke Frau, Catherine. Ich denke, ich
[cdb]könnte viel von Euch lernen.
Eure Geschichte zu hören... Was Ihr sagtet, von
[cdb]wegen, sich selbst stolz zu machen... Das hat mir viel
[cdb]zum Nachdenken gegeben.
Wie sehr wir uns auch bemühen, es wird immer mal
Zeiten geben, in denen wir vor schwierigen
Entscheidungen stehen, nicht wahr?
Mein damaliges Ich hat hart gekämpft, um mich
[cdb]hierher zu bringen. Werde ich die Entscheidung
[cdb]treffen, die mein damaliges Ich gutgeheißen hätte?
Es geht nicht darum, die richtige Entscheidung zu
[cdb]treffen, sondern darum, was man danach tut.
Man muss sein Bestes geben, damit die Entscheidung,
[cdb]zu der man letztlich gelangt, die richtige wird.
Bei Euch klingt das so leicht, aber je mehr ich
[cdb]darüber nachdenke, desto schwerer kommt mir
[cdb]das vor.
Dann denk nicht darüber nach. Versuch einfach
[cdb]weiterhin, dein Bestes zu geben, Tag für Tag.
Immer einen Schritt nach dem anderen. Wenn du
[cdb]zurückblickst, stellst du dann irgendwann fest, wie
[cdb]weit du schon gekommen bist.
Das ist also alles, was ich tun muss, ja?
Das ist alles. Du könntest sogar jetzt gleich damit
[cdb]beginnen. Natürlich nur, wenn irgendetwas von dem,
[cdb]was ich sagte, bei dir Anklang gefunden hat.
Ich für meinen Teil freue mich darauf, dabei
[cdb]zuzusehen, wie du dir einen eigenen Weg bahnst,
[cdb]wohin auch immer er führen mag.