Du bist in besserer Stimmung, als ich erwartet hatte.
Du bist nur noch halb so blass wie nach dem Kampf
[cdb]an der Festung Merceus.
Oh, Euer Majestät nimmt wirklich kein Blatt vor den
Mund! Wäre etwas Mitgefühl denn zu viel verlangt?
Nein, schon gut. Das wäre ja nichts anderes als Mitleid.
Und das fände ich noch schlimmer.
Wie dem auch sei, es geht mir gut. Danke, dass es
[cdb]dir aufgefallen ist. Sag, was ich für dich tun kann,
[cdb]und ich werde es tun.
Ich habe nichts, worum ich dich bitten möchte,
Ferdinand - oder zumindest keinen bestimmten
Auftrag.
Bemühe dich einfach nach Kräften, wie du es
[cdb]immer tust, und das sollte uns durch den
[cdb]kommenden Kampf bringen.
Du kannst auf mich zählen. Zeige mir einen Feind
[cdb]und ich werde ihn unverzüglich ausschalten!
Ich kann es mir nicht erlauben, jetzt zu sterben -
[cdb]meine Seite in den Geschichtsbüchern würde
[cdb]sich sonst ganz entsetzlich lesen.
„Geplagt von Schuldgefühlen, seinen Vater getötet zu
[cdb]haben, ließ sich Ferdinand auf dem Schlachtfeld in
[cdb]die kalten Arme des Todes fallen“, oder Ähnliches.
Ja, ich habe meinen Vater getötet. Und ich würde
[cdb]lügen, wenn ich behauptete, dass es mich nicht mehr
[cdb]geschmerzt hätte, als man in Worte fassen kann.
Aber ich werde mich nicht für mein Handeln hassen.
Es war die korrekte Entscheidung. Ich habe das
Richtige getan.
Nun, versuch, dich nicht allzu schlecht zu fühlen.
Stell dir vor, was man über mich schreiben würde,
[cdb]wenn ich diesen Krieg verlöre.
„Trotz kläglicher Versuche, dem Premierminister die
Macht abzuringen, wandte sich ihr Volk gegen sie.
Ihr früher Tod beendete ein armseliges Leben.“
Ich weiß genau, was die Welt über mich sagen würde,
[cdb]deshalb habe ich die feste Absicht, nicht zu verlieren.
Und ich werde nicht zulassen, dass das geschieht.
Wenn es je dazu käme, dass mein Leben gegen deines
[cdb]gewichtet würde, gäbe ich meines mit Freuden und in
Schmach, wenn du nur wohlbehalten bliebest.
Hehe.
Was? Was war daran amüsant?
Nichts, es ist nur... Du bist so stark. So stolz.
Wenn alle Adligen dieser Welt wären wie du,
[cdb]wäre es nicht nötig, sich der Aristokratie
[cdb]zu entledigen.
Das dachte ich nur gerade. Ein nutzlose Überlegung,
[cdb]ich weiß.
Keine Überlegung ist nutzlos! Auch wenn
[cdb]ich zugeben muss, dass diese wohl eher
[cdb]realitätsfern ist.
Dennoch unterschätzt du das Potenzial
[cdb]der Aristokratie.
Über Generationen haben unsere Vorfahren Hand in
Hand gearbeitet, Wissen und Weisheit geteilt, um
[cdb]unser Land zu verwalten, zu fördern und zu sichern.
Sie verschafften sich Kenntnisse über dieses Land und
[cdb]entwickelten gelungene Strategien, um es zu regieren.
Und verdienten sich damit das Vertrauen des Volkes.
Wir können nicht alles über Bord werfen, was sie
[cdb]aufgebaut haben. Das wäre verrückt.
Das werden wir natürlich nicht. Was denkst du denn
[cdb]von mir?
Ich werde die Aristokratie auflösen, aber ihr
Vermächtnis wird erhalten bleiben. Das Volk
[cdb]wird die Fackel weitertragen.
Aber ist es bereit dafür? Egal, wie talentiert sie sein
[cdb]mögen, es sind einfache Leute. Um den Adel zu
[cdb]ersetzen, müsste man ihnen Bildung ermöglichen...
Warte mal. Jetzt kenne ich deinen Plan.
Du willst eine Bildungsstätte einrichten, und zwar
[cdb]nicht nur für Kinder von Adligen und gut betuchten
Händlern, wie die Militärakademie es war.
Eine Schule, an der sich jeder einschreiben kann -
[cdb]unabhängig von Reichtum und Stand - und Bildung
[cdb]erhält, wie sie auch den Adligen zugänglich ist!
Ferdinand?
Es ist mir unerklärlich, wie du diese Idee ersinnen
[cdb]konntest, aber genau deswegen brauche ich dich,
[cdb]um mit mir die Zukunft von Adestria zu gestalten.
Willst du damit sagen, dass du dir das noch
[cdb]gar nicht... also, dass ich... Nun, es ist auf
[cdb]jeden Fall schön, gebraucht zu werden.