Das nenne ich mal einen Seufzer. Was ist los, Sylvain?
Ach, nichts. Abgesehen davon, dass da so ein Bursche
[cdb]in meiner Einheit ist, der immer wieder Probleme
[cdb]macht, und ich nicht so recht weiß, was ich tun soll.
Was du nicht sagst.
Ich weiß nicht, ob mir dein Gesichtsausdruck gefällt.
Ich möchte dich etwas fragen, nur um sicherzugehen:
Dieser geheimnisvolle Unruhestifter bist nicht
[cdb]zufällig du?
Hey, ich habe mich geändert! Ich schwöre es! Aber
[cdb]nein, es handelt sich dabei nicht um mich, sondern
[cdb]um einen meiner Ritter.
Er macht ständig Sachen kaputt und wird in Kämpfe
[cdb]verwickelt, und ich bringe die ganze Zeit damit zu,
[cdb]mich dafür zu entschuldigen.
Also verstehst du endlich, wie es mir ging... Ich hätte
[cdb]nicht gedacht, dass dieser Tag je kommen würde.
Es stimmt, du hast dich wirklich geändert, Sylvain.
Vielleicht sollte das gefeiert werden.
Dann pack besser deinen Geldbeutel ein, weil ich
[cdb]alles doppelt bestellen werde! Aber im Ernst, Ingrid -
[cdb]du brauchst nicht so überrascht zu klingen.
Da die Schule vorerst geschlossen ist und Krieg
[cdb]herrscht, mussten wir uns alle an immer neue
Umstände anpassen.
Du hast gehört, dass Felix und Dimitri das Erbe ihrer
Väter angetreten haben und sich jetzt aufreiben,
[cdb]oder?
Ich kann ja schlecht umherziehen und mit nie
[cdb]endenden Skandalen für Ärger sorgen, wenn ich der
Erwachsenste von uns sein soll.
Es ist wundervoll, zu sehen, wie du ein neues Kapitel
[cdb]aufschlägst.
Ich sagte doch, du sollst aufhören, so beeindruckt zu
[cdb]klingen! Uff. Das habe ich wohl verdient.
Ha. Es tut mir leid, Sylvain. Ich habe dich nur etwas
[cdb]geneckt. Betrachte es als die Rache für alles, was ich
[cdb]deinetwegen durchmachen musste.
Kein von dir angerichtetes Chaos mehr beseitigen zu
[cdb]müssen, hat mir wirklich eine Last von den Schultern
[cdb]genommen.
Ja, in meiner wilden Zeit war ich wirklich eine Plage.
Aber wenn ich so zurückblicke, weiß ich wirklich zu
[cdb]schätzen, was du alles für mich getan hast.
In dem Fall solltest du diese neue Seite beibehalten,
[cdb]damit du niemandem je wieder Probleme bereitest.
Aber ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich mit
[cdb]mir anfangen soll, jetzt, da ich nicht mehr die ganze
Zeit damit zubringe, mich für dich zu entschuldigen.
Wenn ich ehrlich bin, war ich davon überzeugt, dass
[cdb]du ohne mich zu nichts zu gebrauchen bist.
Uff. Noch einmal: Tut mir leid.
Nicht doch. Ohne dich hätte ich nicht all diese
Erfahrung gesammelt. Wäre ich wirklich unglücklich,
[cdb]hätte ich dich schon längst den Wölfen überlassen.
Außerdem war nicht alles schlecht. Du warst
[cdb]derjenige, der mich nach Glenns Tod endlich aus
[cdb]meinem Zimmer gelockt hat, erinnerst du dich?
Jetzt bin ich verwirrt. Willst du, dass ich wieder dazu
[cdb]übergehe, wie wild zu flirten, oder...?
Sei nicht albern.
Dachte ich's mir doch.
Wie du schon sagtest: Wir alle mussten uns an immer
[cdb]neue Umstände anpassen, was bedeutet, dass wir
[cdb]nicht ewig an der Vergangenheit festhalten dürfen.
Du und ich sind da keine Ausnahme. Es ist nur ein
[cdb]bisschen traurig, wenn man sich dessen bewusst wird.