Habe ich da etwas gehört? Oh, Moment, schläft sie
[cdb]in einem der Krankenbetten?
Zzz... Ach, du nun wieder... So albern... Zzz...
Sie lächelt. Ich frage mich, wovon sie träumt.
Warte... Geh nicht... Du... gehst also einfach?
Oh, oh. Jetzt blickt sie finster drein. Die Situation
[cdb]scheint sich rapide zu verschlechtern.
Komm sofort zurück... Das wirst du noch bereuen...
Hast du gehört?! Das werde ich nie vergessen! Huch!
Morgen, Manuela.
Du liebe Zeit. Ich erinnere mich nicht einmal,
[cdb]eingeschlafen zu sein.
Ich habe doch nicht im Schlaf gesprochen, oder?
Du sagtest: „Geh nicht.“
Du sagtest: „Das wirst du noch bereuen.“
Nein. Nicht EIN Wort.
Du sagtest etwas darüber, dass jemand geht, etwa:
„Geh nicht!“
Ja, das ist es, was im Traum passiert ist. Ich dachte,
[cdb]ich hätte den Richtigen gefunden. Aber letztlich ließ
[cdb]er mich fallen.
Du sagtest so etwas wie „Komm sofort zurück!“
[cdb]und „Das wirst du noch bereuen!“
Uff, ja. Weißt du, ich wollte meinen Traummann
[cdb]davon abhalten, zu gehen. Mir flossen Tränen über
[cdb]die Wangen. Aber er ließ mich einfach stehen. Allein.
Nein, ich hab nichts gehört.
Wirklich nicht? Ich habe den Eindruck, du sagst das
[cdb]nur so. Aber das ist lieb von dir.
Ich hatte nämlich einen ganz furchtbaren Traum, in
[cdb]dem ich endlich meinen Seelenverwandten getroffen
[cdb]habe, der mich dann aber einfach abservierte.
Allein der Gedanke daran macht mich rasend! Wie
[cdb]kann es sein, dass ich selbst in meinen Träumen
[cdb]hoffnungslos ledig bin? Oh, ich, puh... Einen Moment.
Alles in Ordnung?
Tut mir leid, aber... Äh, könntest du mir wohl ein Glas
Wasser holen?
Puh, das ist viel besser. Danke sehr.
Kein Problem. Aber, äh, es riecht, als hättest du in
Schnaps gebadet. Hast du einen Kater?
Könnte sein. Ist das ein Problem?
Nun, ich glaube nicht, dass die Krankenstation so
[cdb]aussehen sollte, als hätte hier ein Bär gewütet. Das
[cdb]scheint mir schon ein Problem zu sein.
Mach mal halblang! Du warst es doch, der hier
[cdb]einfach reinmarschiert ist und gelauscht hat, was ich
Privates - obgleich Peinliches - im Schlaf gesagt habe.
Und jetzt machst du mich wegen eines winzigen
Katers und eines unordentlichen Zimmers zur
Schnecke?
Für wen hältst du dich, meinen Ehemann?
Was? Nein. Aber als dein Freund und Kamerad kann
[cdb]ich das ja nicht einfach ignorieren.
Ich weiß, du hast recht. Es tut mir leid. Wenn mir
[cdb]etwas peinlich ist, kann ich schnell aus der Haut
[cdb]fahren.
Hey, dürfte ich dich vielleicht um einen klitzekleinen
Gefallen bitten?
Soll ich beim Aufräumen helfen?
Soll ich niemandem davon erzählen?
Lass mich raten: Ich soll dir helfen, diesen Ort auf
Vordermann zu bringen, oder? Ich könnte dir wohl
[cdb]zur Hand gehen.
Nein, nein, das meinte ich nicht. Wärst du so lieb und
[cdb]tust so, als hättest du nichts von alledem gesehen?
Ah, alles klar. Keine Sorge, ich sag kein
Sterbenswörtchen.
Du willst, dass ich so tue, als sei nichts von alledem je
[cdb]geschehen, hab ich recht? Keine Sorge, ich sag's nicht
[cdb]weiter.
Du bist echt anständig. Vielen Dank. Ich will nicht,
[cdb]dass alle noch schlechter von mir denken, als sie es
[cdb]ohnehin schon tun.
Ich meine, im Ernst, was ist nur schiefgelaufen?
Wusstest du, dass ich einst eine Sängerin der
Opernkompanie Mittelfrank war?
Doch bin ich nun offensichtlich nur noch ein
„Schatten meiner selbst“. Ist es zu fassen, wie
[cdb]unhöflich das ist? Warum auch noch nachtreten?
Was? Aber... Ich habe nicht...
Wie wäre es damit? Statt dir Schweigegeld für unser
[cdb]kleines Geheimnis zu zahlen, darfst du mich nächstes
Mal vielleicht singen hören.
Ich werde dir beweisen, dass diese Diva es immer
[cdb]noch draufhat!
Jetzt hast du etwas, worauf du dich freuen kannst.
Wie dem auch sei, wolltest du etwas?
Hm? Oh ja. Ich bin mir sicher, dass ich aus
[cdb]irgendeinem Grund hierhergekommen bin, aber jetzt
[cdb]habe ich keinen Schimmer mehr, weswegen...