Ich glaube, das reicht für heute. Du weißt wirklich,
[cdb]wie du dein Gegenüber ins Schwitzen bringst!
Du hast mich aber auch auf Trab gehalten, Caspar.
Danke.
Hey, du weißt, du brauchst mich nicht lange zu
[cdb]bitten, wenn du mit mir üben möchtest. Sag einfach
Bescheid, wenn du wieder trainieren willst!
Oh, und nächstes Mal könnten wir auch Raphael
[cdb]fragen! Der Kerl hat einfach unglaubliche Muskeln!
Ich werde dein Angebot nicht vergessen. Es ist nicht
[cdb]leicht, Leute zu finden, die mit mir üben wollen.
Das überrascht mich nicht. Sie stehen wohl nicht
[cdb]gerade Schlange für eine Gelegenheit, der Kaiserin
[cdb]ein paar Zähne auszuschlagen.
Du scheinst damit kein Problem zu haben. So, wie
[cdb]du auf mich losgehst, fürchte ich manchmal, es ist
[cdb]dir ernst.
Was? Nein! Also, ich mache das doch nur, weil
[cdb]ich weiß, dass du dich verteidigen kannst.
Hör mal, sag Hubert nichts davon, ja? Wenn er von
[cdb]unseren Übungskämpfen erfährt, schneidet er mich
[cdb]in Stücke und wirft mich in den nächsten Fluss.
Er weiß es bereits. Ich konnte ihn davon
[cdb]überzeugen, dass ich trainieren muss, um an
[cdb]der Frontlinie bestehen zu können.
Puh, da bin ich aber erleichtert. Und, äh, warum
[cdb]tust du das eigentlich? An vorderster Front zu
[cdb]kämpfen, meine ich.
Du bist eine unglaublich gute Kämpferin, aber es
[cdb]würde das gesamte Kaiserreich in den Grundfesten
[cdb]erschüttern, wenn dir etwas zustieße.
Und dir geht es doch nicht um den Ruhm - so wie
[cdb]mir. Solltest du nicht abseits auf einem Hügel
[cdb]stehen und Befehle geben?
Das würde doch viel besser zu deinem Faible
[cdb]für die „Rationalität“ passen, von der du so
[cdb]gerne sprichst.
Caspar, versuchst du, mir beizubringen, was
[cdb]vernünftig ist und was nicht? Ich glaube, ich träume.
Aber ja, du hast recht. Mein Kämpfen an vorderster
Front ist nicht wirklich vernünftig.
Siehst du? Manchmal denke ich auch rational!
Das heißt aber nicht, dass ich keinen guten Grund
[cdb]dafür habe.
Meine Anwesenheit an der Front hebt die Moral,
[cdb]und mein Kampfgeschick stärkt unsere Hoffnung
[cdb]auf einen Sieg.
Solange ich dort nicht falle, ist meine Anwesenheit
[cdb]auf dem Schlachtfeld eine kluge Entscheidung.
Ja, verstehe. Aber was ist denn dann das
Unvernünftige daran?
Die emotionale Seite. Ich kann den Gedanken nicht
[cdb]ertragen, in sicherer Entfernung zu bleiben, während
[cdb]meine Freunde und Kameraden ihr Leben riskieren.
Ihr seid alle dort draußen, weil ich es befohlen habe.
Ihr nehmt die Leben unserer Gegner und riskiert
[cdb]dafür eure eigenen.
Es erscheint mir nur gerecht, dass ich
[cdb]es euch gleichtue.
Mit dem kleinen Unterscheid, dass du die
Kaiserin bist.
Und ich sage, auch die Kaiserin sollte helfen.
Hey, ich verstehe schon. Du willst mit uns aufs
Schlachtfeld, um dort deinen Beitrag zu leisten,
[cdb]richtig? In dieser Hinsicht sind wir beide gleich.
Eine schreckliche Vorstellung, aber gut.
Ach, komm schon! Du solltest dich freuen!
Ich dachte, wir beiden wären so unterschiedlich, wie
[cdb]es nur geht, aber jetzt stellt sich heraus, dass auch
[cdb]in dir ein kleiner Caspar steckt.
Und weißt du was: Ich kann mir auch gar nicht
[cdb]vorstellen, wie du uns aus der Ferne Befehle gibst.
Du bist am besten, wenn du mit uns die Drecksarbeit
[cdb]machst und die Feinde niedermetzelst.
Wenn also in mir etwas Caspar steckt, wäre es
[cdb]vielleicht an der Zeit, dass auch in dir etwas von
[cdb]jemand anderem stecken würde.
Von jemandem, der Manieren hat, vielleicht?
Uff, hast du da gerade das M-Wort gesagt?
Nein, danke. Die ganze Höflichkeit würde mich
[cdb]nur daran hindern, alles zu geben.