Ha, du bist doch allein, du Schnösel!
Was willst du schon tun?!
Argh!
Hehe. Oh, du bist wahrlich brutal.
Es schien mir, dass sie eine Waffe greifen wollte.
Vorsicht ist besser als Kummer.
Und sie hätte dir auch keine Informationen mit
Nützlichkeit gegeben. Das Wissen hattest du auch.
Nun, da sie tot am Boden liegt, kann ich nicht mehr
[cdb]sichergehen, was das anbelangt.
Ich muss aber zugeben, dass es auf mich auch wirkte,
[cdb]als griffe sie nach ihrer Klinge. Du hast meinen Dank.
Es gibt keinen Grund für Dank. Ich habe das
Bewusstsein, dass du diese Gegnerin auch
[cdb]allein besiegt hättest.
Hehe. Vielleicht. Ich hatte allerdings noch nie die
Idee, einen Baum zu erklettern, um jemandem in den
Rücken zu schießen. Ich sollte es einmal probieren.
Ich nehme an, solche Taktiken sind für Frauen in
Brigid nicht ungewöhnlich - ich bin jedoch etwas
[cdb]überrascht, dass auch die Königin dazu greift.
Warum spürst du Überraschung darüber? Diese
Taktik ist von großer Schlauheit. Man kann den
Gegner aus der Sicherheit und mit guter Sicht töten.
Oder denkst du, eine Königin muss ein anderes
Verhalten haben als ihr Volk?
Oh, nein. Nein, gar nicht.
In der Tat kann ich mir keine bessere Strategie
[cdb]vorstellen, als dass die Königin aus einer sicheren
Position heraus agiert.
Fódlans Geschichte ist voller törichter Herrscher,
[cdb]die eifrig in ihren eigenen Tod stürmten.
Alles im Namen dieses albernen Konzeptes,
[cdb]das sie Ritterlichkeit nennen.
Ritterlichkeit... ah, ja! Das ist das Verhalten, das ein
Ritter haben sollte.
Es gibt keine Ritter in Brigid. Bei uns gibt es
Einigkeit darüber, dass sie keinen Sinn haben.
Aber ich habe in Fódlan viele Bücher über Ritter
[cdb]und Ritterlichkeit gelesen.
Ritterlichkeit ist ein Kodex, der keinen Sinn hat,
[cdb]aber viele hören auf ihn. Ich habe kein Verständnis
[cdb]für ihre Gründe.
Nun, ritterliche Taten sind der Stoff für gute
Geschichten - und gute Geschichten werden
[cdb]gerne zu Legenden.
Im Laufe der Zeit geraten die Fakten in
Vergessenheit und die Leute finden
Vergnügen an der ausgeschmückten Geschichte.
Vielleicht gab es in Fódlan einmal eine Zeit des
Friedens, die lang genug war, um die Fantasien um
[cdb]ritterliche Taten zu einem Kodex werden zu lassen.
Interessant... Es ist der Frieden, den wir uns
[cdb]wünschen, aber es ist auch der Frieden, der
[cdb]uns schwach macht.
Ich möchte nicht, dass mein Heimatland ein Land der
Schwäche ist. Aber ich will, dass es Frieden hat.
Das könnte die Bedeutung haben, dass es in der
Zukunft auch Ritterlichkeit in Brigid geben wird.
Trotz meiner abfälligen Worte ist das Konzept
[cdb]nicht völlig ohne Nutzen.
Es sorgt beispielsweise dafür, dass eigentlich
[cdb]ungebärdige Krieger unter Kontrolle bleiben.
Ein solcher Nutzen wiegt jedoch nicht die zahlreichen
Nachteile auf. Zu guter Letzt ist und bleibt es ein
[cdb]armseliges Fantasiekonstrukt.
Ich werde deine Worte in meinen Gedanken
[cdb]behalten, während ich versuche, eine Zeit des
Friedens zu läuten.
Ja, das Ende der alten Gewohnheiten und ein neues
Zeitalter für alle - das ist es, wofür wir kämpfen.