Euer Majestät, was die morgigen Kampfübungen
[cdb]anbelangt... Oh, Verzeihung! Ich wollte nicht stören.
Schon in Ordnung, Ingrid. Wir waren gerade fertig.
Das war der Anführer der Truppen aus Duscur, ja?
Worüber habt ihr gesprochen?
Wir haben verschiedene Taktiken und Formationen
[cdb]diskutiert. Wenn wir Seite an Seite kämpfen wollen,
[cdb]müssen wir aufeinander abgestimmt sein.
Soldaten aus Duscur gehen ganz anders vor als unsere
Ritter. Ich muss zudem... darauf achten, wie ich sie
[cdb]einsetze, um unnötige Konflikte zu vermeiden.
Ja, wie ich hörte, ist es im Lager bereits zu einigen
[cdb]kleineren Auseinandersetzungen gekommen.
Dieses Problem lässt sich nicht so einfach lösen.
Bestimmt fällt es jeder Seite schwer, sich auf die
[cdb]andere einzustellen.
Wie steht es mit dir, Ingrid? Hasst du die Duscurer
[cdb]immer noch?
Ich habe keinen Grund mehr, an diesem Hass
[cdb]festzuhalten.
Ein paar von ihnen waren an der Tragödie beteiligt,
[cdb]aber das kann ich den Übrigen nicht vorwerfen. Viele
[cdb]andere Mächte waren im Spiel. Das verstehe ich nun.
Und doch konzentrierte ich all meine negativen
Gefühle auf die Duscurer, und dafür schäme ich
[cdb]mich.
Auf gewisse Weise habe ich nun Angst davor,
[cdb]überhaupt irgendeinen Umgang mit ihnen zu pflegen.
Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Es ist
[cdb]meine Schuld, da ich vor über sechs Jahren nicht mit
[cdb]dir darüber geredet habe.
Ich zögerte, da ich die Angelegenheit nicht falsch
[cdb]einordnen wollte, ohne die ganze Wahrheit dahinter
[cdb]zu kennen.
Doch warst du deswegen gezwungen, mit vielen
[cdb]schmerzlichen Empfindungen zu ringen. Meine
Prioritäten waren eindeutig nicht richtig gesetzt.
Ihr hattet vor sechs Jahren genug um die Ohren. Es
[cdb]wurden so viele Ritter aus dem Schloss verbannt - bis
[cdb]auf Graf Rodrigue betrat fast keiner die Hauptstadt.
Selbst mein Vater hielt mich davon ab, Euch zu
[cdb]sehen.
Dennoch hätte ich auf dich zugehen können. Und an
[cdb]der Akademie hatte ich unzählige Gelegenheiten, mit
[cdb]dir darüber zu sprechen.
Ich glaube nicht, dass ich positiv darauf reagiert
[cdb]hätte, selbst wenn Ihr das getan hättet.
Ich war davon überzeugt, dass Glenn starb, als er
Euch vor unverbesserlichen Schurken rettete.
Ich zwang mich, das zu glauben. Hätte ich das nicht,
[cdb]so fürchte ich, dass ich wahnsinnig geworden wäre.
Ich war in einer ähnlichen Situation.
Aber als ich endlich die Wahrheit aufdeckte, erkannte
[cdb]ich, wie viele Leute tatsächlich beteiligt waren.
Einschließlich jener aus unserem eigenen Königreich.
Aber als ich endlich die Wahrheit aufdeckte, erkannte
[cdb]ich, dass selbst meine eigene Stiefmutter beteiligt war.
Von den Adligen aus Faerghus ganz zu schweigen.
Letztlich wusste ich, dass ich den Tatsachen ins Auge
[cdb]sehen musste.
Und ich muss ebenfalls die Tatsachen akzeptieren,
[cdb]mit denen ich mich jetzt konfrontiert sehe.
Wir sind Verbündete der Duscurer, was bedeutet,
[cdb]dass ich ihnen nicht länger aus dem Weg gehen kann.
Ich habe eine Idee. Vielleicht hilft es dir nicht, aber...
ich möchte dich an einen bestimmten Ort bringen.
Der Vater des Mannes, mit dem ich vorhin sprach,
[cdb]hat letztes Jahr hier in der Nähe ein Gasthaus
[cdb]eröffnet.
Hättest du Lust, dort mit mir zu essen? Wie ich
[cdb]hörte, ist er sehr geschickt darin, alle Arten von
Speisen zuzubereiten.
Wenn dir das alles zu viel ist und zu schnell geht,
[cdb]verstehe ich das natürlich.
Nein, gar nicht! Ich würde Euch sehr gerne begleiten.
Es ist mir zwar peinlich, das zuzugeben, doch hätte
[cdb]ich wohl nicht den Mut, allein dorthin zu gehen.
Aber ich glaube, mit Euch an meiner Seite kann ich
[cdb]diesen ersten Schritt wagen.
Wenn das so ist, dann lass uns keine Zeit verlieren.
Oh, und ich lade dich natürlich ein, also lass deinen
Geldbeutel stecken!