Da bist du ja, Felix! Warum hast du mir das nicht
[cdb]gesagt?
Was gesagt?
Was den Kampf mit den Soldaten anbelangt, in den
[cdb]du neulich geraten bist.
Oh. Ach das. Keine Sorge, das wird nicht noch mal
[cdb]vorkommen.
Einer meiner Männer hat mir alles darüber erzählt,
[cdb]was wirklich vorgefallen ist.
Offenbar machte sich einer deiner Soldaten über den
Erben von Haus Gautier lustig... der rein zufällig ich
[cdb]bin.
Dann beschloss er, sich auch noch mit allen anderen
[cdb]anzulegen, an welchem Punkt du entschieden hast,
[cdb]dich einzumischen.
Die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Aber
[cdb]wie schon gesagt, bin ich mit alledem fertig.
Ich mischte mich nur ein, weil ich dachte, dass es
[cdb]meiner Verantwortung obliegt, meine Männer zur
Vernunft zu bringen.
Aber meine Fäuste sind meist schneller als mein Hirn,
[cdb]wie du sicher weißt.
Das weiß ich durchaus. Doch wüsste ich gerne,
[cdb]warum du mir nicht gleich alles erzählt hast.
Weil er ein paar wirklich üble Sachen über dich
[cdb]gesagt hat. Ich wollte nicht, dass dir vor Schreck
[cdb]deine zarten Ohren abfallen.
Jetzt bin ich aber erst recht neugierig... Jedenfalls tut
[cdb]es mir leid, dich so zur Schnecke gemacht zu haben,
[cdb]ohne die ganze Geschichte zu kennen.
Nein, ich bin es, der sich entschuldigen sollte. Ich
[cdb]darf nicht zulassen, dass mein Privatleben die Arbeit
[cdb]beeinträchtigt, selbst wenn es dabei um dich geht.
Deswegen solltest du dir keine Sorgen machen. Dass
[cdb]die Leute schlecht von mir reden, kommt eigentlich
[cdb]regelmäßig vor.
Und soll ich ehrlich sein? Das geschieht mir ganz
[cdb]recht. Ich war früher ein richtiger Schuft. Ich
[cdb]bereitete vielen Leuten viele Kopfschmerzen.
Derartiges Gerede ist nicht deine Schuld oder die
[cdb]deiner Soldaten. Daran ist allein der Mann, der ich
[cdb]einst war, schuld.
Warum hast du dann nichts gegen diesen Mann
[cdb]unternommen, als du jünger warst?
Es war nur... Ich musste so sein, weißt du? Ich
[cdb]musste die Rolle des leichtfertigen, sorglosen
Schurken spielen, weil...
Die Sache ist jedenfalls die: Ich weiß, dass ich eine
[cdb]richtige Nervensäge bin, aber so bin ich nun mal.
Na schön. Vielleicht verdienst du es wirklich, dass
[cdb]man sich über dich lustig macht.
Aber ich lasse trotzdem nicht zu, dass ein paar
Kanaillen, die dich überhaupt nicht kennen, so über
[cdb]dich reden.
Du magst vielleicht noch nicht den Titel Markgraf
[cdb]tragen, aber du machst dich dennoch ziemlich
[cdb]nützlich.
Ich habe gesehen, wie du dem Keiler geholfen hast,
[cdb]und... merke, wie du wohl auch mir hilfst.
Mann, Felix. Das ist ja... Wahnsinn. Ach herrje, ich
[cdb]glaube, hier drin schneidet jemand Zwiebeln.
Sei still! Kannst du nicht mal zwei Sekunden zuhören,
[cdb]ohne deine große Klappe aufzureißen und den
Moment komplett kaputtzumachen?!
Du warst schon immer klüger und lauter, als gut für
[cdb]dich ist, auch wenn dir in Sachen Militärtaktiken
[cdb]oder innere Angelegenheiten niemand was vormacht.
Es ist, wie du gesagt hast: Wir haben sowohl
[cdb]innerhalb als auch außerhalb des Königreichs mehr
[cdb]und mehr Probleme.
Aber solange du hier bist, kommen wir da vielleicht
[cdb]irgendwie durch.
Das sind eine Menge Probleme für eine einzige
Person. Besonders, wenn sie nicht halb so toll ist, wie
[cdb]du behauptest.
Ich meine, ich bin vielleicht, sagen wir, sieben
Prozent gerissener als du? Aber das war's dann auch
[cdb]so ziemlich.
Wenn wir Faerghus und Dimitri wirklich nützlich sein
[cdb]wollen, müssen wir zusammenarbeiten, damit wir die
Schwächen des jeweils anderen ausgleichen können.
Das stimmt wohl.
In dem Fall zähle ich wohl auf dich. Vielleicht...
brauche ich dich sogar. Möglicherweise.
Außerdem wäre ich ausschließlich von furchtbar
[cdb]mürrischen Leuten umgeben, wenn du nicht da wärst.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das aushalten würde.
Das brauchst du mir nicht zweimal zu sagen, alter
Freund. Ich werde immer für dich da sein, das
[cdb]verspreche ich.