1. Puh! Das soll für heute genügen.
  2. Leonie. Ich hätte wissen müssen, dass nur du so spät [cdb]in der Nacht so viel Aufruhr veranstalten könntest.
  3. Oh, hallo, Lorenz. Ja, ich lege immer noch ein oder [cdb]zwei Extrarunden ein, nachdem jeder mit seinen Übungen fertiggeworden ist.
  4. Eine gute Söldnerin ist immer für einen Kampf bereit, [cdb]weißt du? Man weiß nämlich nie, wann der nächste [cdb]auf einen wartet.
  5. Hm. Also ist selbst dein Verstand so scharf wie eine Klinge.
  6. Wo wir dabei sind, ich war erleichtert, zu hören, dass [cdb]du eine Söldnerin geworden bist. Und doch machten [cdb]sich Schuldgefühle in meinem Herzen breit.
  7. Hm? Warum? Was hat das mit dir zu tun?
  8. Sehr viel, wenn ich ehrlich bin.
  9. Deine Heimat, Sauin, befindet sich mitten in den Gebieten von Haus Gloucester.
  10. So peinlich es auch ist, das zuzugeben, aber als wir [cdb]die Ausbildung an der Militärakademie begannen, [cdb]war ich mir dieser Tatsache nicht gänzlich bewusst.
  11. Aber sobald sie ihre Pforten schloss, fragte ich mich, [cdb]was aus den Studenten wurde, die aus unseren Gebieten stammten. Also forschte ich nach.
  12. Aha. Und so hast du herausgefunden, woher ich [cdb]stamme. Was ich durchmachen musste.
  13. Ja. Als Erbe des Hauses Gloucester ist es meine [cdb]angeborene Pflicht, mich mit dem Wohlergehen [cdb]meines Volks zu befassen.
  14. Es muss unheimlich schwierig für dich gewesen sein, [cdb]das nötige Kapital für Garreg Mach anzusammeln.
  15. Ich würde es nur ungern sehen, wenn jemand, [cdb]der schon so viel durchmachen musste, noch weiter [cdb]vom Elend geplagt wird.
  16. Na ja, einen Teil des Geldes, das wir der Kirche [cdb]gezahlt hatten, erhielten wir nach Schließung der Akademie zurück.
  17. Aber das war es auch schon. Keinerlei Unterstützung [cdb]bei der Suche nach Arbeit und definitiv keine Hilfe [cdb]vom Grafen.
  18. Also hab ich meine Fähigkeiten als Söldnerin [cdb]trainiert. Der Rest war Glückssache.
  19. Ich bin wahrlich untröstlich, Leonie.
  20. Erlaube mir, mich persönlich zu entschuldigen, [cdb]als ehemaliger Klassenkamerad und als Adliger, [cdb]in Vertretung meines Vaters.
  21. Lass das. Es ist ja nicht deine Schuld.
  22. Es war meine Entscheidung, mein Dorf zu verlassen. Ich bin diejenige, die es auf eigene Faust versuchen [cdb]wollte.
  23. Und ich wäre vom Adel beschützt worden, wenn ich [cdb]im Dorf geblieben wäre, oder? Das ist nicht der Weg, [cdb]den ich eingeschlagen habe.
  24. Ehrlich gesagt würde es mich nicht überraschen, [cdb]wenn noch mehr einfache Bürger irgendwann [cdb]anfingen, eigene Entscheidungen zu treffen.
  25. Willst du damit sagen, dass der Adel überflüssig sein [cdb]wird?
  26. Das habe ich nicht gesagt. Da draußen sind immer [cdb]noch viele, die euren Schutz brauchen. Das wird sich [cdb]nicht ändern.
  27. Aber gleichzeitig denke ich, dass ihr einfach nicht [cdb]jeden eurer Bürger beschützen könnt, auch wenn ihr [cdb]das wollt. Unsere derzeitige Lage zeigt das doch.
  28. Ich bin mir also sicher, dass es noch viel mehr Leute [cdb]geben wird, die dieselbe Wahl treffen wie ich. Aber [cdb]es könnte noch eine Weile dauern!
  29. Eine Ära, in der sich die Essenz des Adels verändert... Gewöhnliche Bürger, die nicht mehr damit zufrieden [cdb]sind, „nur“ zum einfachen Volk zu gehören...
  30. ...