Hör auf, mich so forschend anzusehen, Dimitri.
Sag, was du sagen willst.
Ich dachte nur gerade, dass es mir schwerfällt,
[cdb]mit dir zu sprechen - selbst jetzt, wo wir uns
[cdb]friedfertig unterhalten könnten.
Es sind wohl zu viele für uns gestorben, sodass
[cdb]ein vertrauliches Gespräch zwischen uns jetzt
[cdb]fast unmöglich erscheint.
Oh? Das empfinde ich anders.
Aber möglicherweise möchtest du nur nicht mit
[cdb]der Tyrannin sprechen, die du für all die Tode
[cdb]verantwortlich machst.
In dem Fall sollte jeder von uns glauben, was er will,
[cdb]wir akzeptieren, dass wir fortan getrennte Wege
[cdb]gehen, und bringen das hier mit Anstand zu Ende.
Damit legst du mir Worte in den Mund. Aber ich
[cdb]schätze, du triffst den Kern der Sache.
Ich sage nicht, all meine Entscheidungen waren
[cdb]richtig, aber ich traf sie überlegt, wusste um die
Konsequenzen und übernehme die Verantwortung.
Und ich möchte gerne annehmen, dass ich
[cdb]das Gleiche von mir sagen kann.
Aber das hier bringt uns nicht weiter. Wir müssen
[cdb]hier raus.
Nun gut. Aber eine Frage habe ich noch.
Weißt du, was aus deiner Mutter, Anselma,
[cdb]geworden ist?
Wie sollte ich?
Jemand sagte mir, dass du wissen würdest, wie sie
[cdb]ihr Ende fand. Aber das war wohl nur das wirre
Gerede einer sterbenden Verrückten.
Das war es. Ich habe meine Mutter nicht mehr
[cdb]gesehen, seit ich ein Kind war.
Das müsste gewesen sein, kurz bevor sie verbannt
[cdb]wurde. Du solltest eher wissen, was ihr widerfahren
[cdb]ist, als ich.
Da hast du wohl recht. Wie dem auch sei,
[cdb]danke für deine Antwort.
Sollen wir uns jetzt wieder darauf konzentrieren,
[cdb]einen Weg hinaus zu finden?
Gerne. Wir werden in anderen Belangen nicht
[cdb]weiterkommen, solange wir gefangen sind in
[cdb]dieser... Aaah!
Das war ein ordentliches Beben.
Was immer das hier für ein Ort ist, ich mag ihn
[cdb]von Minute zu Minute weniger.
Kannst du aufstehen?
Ja, danke... Hmpf.
Vielleicht können wir unsere Differenzen eine Weile
[cdb]beiseitelassen. Anfeindungen werden uns hier nicht
[cdb]weiterbringen.
Ja, da hast du sicher recht. Machen wir es so.
Mir ist gerade etwas wieder eingefallen, das mir als
Kind passiert ist.
Ich war zu Boden gefallen und eine helfende Hand
[cdb]bot sich mir zum Aufstehen an.
Ich ergriff sie, ohne auch nur hochzusehen, wem
[cdb]sie gehörte. Das zeigt wohl, dass ich inzwischen
[cdb]erwachsen geworden bin.
Ah...
Dimitri? Was ist denn?
Ich habe eine ähnliche Erinnerung. Ich habe
[cdb]als Kind einem kleinen Mädchen aufgeholfen,
[cdb]das hingefallen war.
So wie ich dich kenne, gab es solche Situationen in
[cdb]deiner Kindheit sicher des Öfteren.
Versuch nicht, mich glauben zu lassen, wir hätten
[cdb]eine gemeinsame Erinnerung.
Nein, ich vergesse nur selten ein Gesicht
[cdb]von Bedeutung. Auch wenn mir das manchmal
[cdb]lieber wäre...
Genug davon. Lassen wir das, ehe wir uns
[cdb]noch mehr wie Narren benehmen.
Wir müssen von hier fliehen. Nur das zählt jetzt.
Nicht, dass die Welt, die mich draußen erwartet,
[cdb]mich freundlicher behandeln wird als diese hier.
Edelgard, ich...
Wo bleibst du? Du weißt hoffentlich, dass ich dich
[cdb]ohne Zögern zurücklassen würde.