Na, du siehst heute aber stattlich aus. Dann
[cdb]bringen wir dein Fell mal zum Glänzen, was?
Hallo, Ferdinand.
Hallo, Leonie. Kann ich irgendetwas für dich tun?
Ich habe ein bisschen Detektivarbeit geleistet und
[cdb]dabei herausgefunden: Du bist der Seltsame.
Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz. Auf welche Art,
[cdb]bitte, bin ich denn seltsam?
Du bist ein Adliger, der Vergnügen daran findet, den
Stall auszumisten und die Ausrüstung zu putzen.
Und du bist der einzige unter den kaiserlichen
Adligen, der so etwas tut, obwohl es keinesfalls
[cdb]seine Aufgabe ist.
Also hatte ich recht - die Adligen des Kaiserreichs
[cdb]und die der Allianz unterscheiden sich keineswegs.
Mmh. Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Gewiss bin ich unter denen, mit denen du dich
[cdb]befasst hast, der einzige, der eine solche
Denkweise auch in die Tat umsetzt.
Aber deine Einschätzung ist doch - wenn ich das
[cdb]einmal so sagen darf - höchst oberflächlich. Die
Realität im Kern der Sache ist eine ganz andere.
A-ha, und was heißt das?
Wahre Adlige denken genau wie ich, in ihrem Innern.
Wie der Zufall es will, bin ich nur der Einzige, der
[cdb]bei dieser einen Gelegenheit seinen Gedanken
Taten folgen lässt.
Wenn du mein Handeln also seltsam findest,
[cdb]sagst du damit, dass auch die Gedanken all der
[cdb]anderen Adligen seltsam sind.
Was wiederum bedeutet, dass du alle Adligen
[cdb]der Welt - mich eingeschlossen - seltsam
[cdb]findest.
Versuchst du, mich zu verwirren?
Das tust du nämlich.
Wie kommst du bloß zu so einer Schlussfolgerung?
Ich sage dir, du bist der einzig Seltsame.
Mir scheint, wie argumentieren hier
[cdb]aneinander vorbei.
Gut möglich - aber ich habe recht.
Dann bleibt mir keine andere Wahl, als dir
[cdb]klarzumachen, dass ich die richtige Sorte Adliger bin!
Und ich muss dir klarmachen, dass du der einzige
Adlige bist, der so ist, wie du bist!
Hmpf!
Arrrgh!
Meine Güte, was ist nur mit mir los? Es ist gar nicht
[cdb]meine Art, so halsstarrig zu sein.
Man sollte einem Gesprächspartner die eigene
Auffassung niemals so aufzwingen.
Mein Benehmen war eines Adligen nicht würdig,
Leonie. Bitte nimm meine Entschuldigung an.
Ach, schon gut, ich war ja auch ganz schön
[cdb]aufgebracht.
Letztendlich nimmst du die Dinge in die Hand und
[cdb]hilfst damit allen. Das ist es doch, was zählt.
Es ist nicht wichtig, ob die anderen Adligen
[cdb]das schlussendlich auch tun würden oder
[cdb]nicht. Also... tut mir leid.
Ach, schon gut. Allerdings ist mir gerade ein
Gedanke gekommen...
Schlussendlich bin nicht ich das Problem - sondern
[cdb]die Tatsache, dass du dem gesamten Adel als
[cdb]solchem misstraust.
Und daher muss ich mich noch mehr bemühen,
[cdb]meine Philosophie in die Tat umzusetzen, um
[cdb]anderen meines Standes zu zeigen, wie es sich gehört.
So sollten wir uns der selbstherrlichen Adligen,
[cdb]die du überall vermutest, entledigen können.
Warte mal. Ich meine, das wäre ja toll, aber...
Wenn die Adligen die einfachen Bürger nicht länger
[cdb]hochnäsig behandeln und anfangen zu arbeiten,
[cdb]dann... wären sie doch quasi selbst Bürgerliche?