- Hab ich dich endlich gefunden, Marianne. Ich hab
[cdb]schon das ganze Lager nach dir abgesucht!
- Yuri! Stimmt irgendwas nicht?
- Und wie hier etwas nicht stimmt! Was glaubst du,
[cdb]wo du zu so einer späten Stunde hingehst?
- Ich habe mir die ganze Zeit über Sorgen gemacht,
[cdb]dass du wirklich von hier fortgehen würdest, so wie
[cdb]du es gesagt hast...
- Oh, nicht doch. Ich führe nur mein Pferd aus.
Ich habe es dort drüben an den Baum gebunden.
- Ich kann einfach nicht glauben, dass du darüber
[cdb]nachdenkst, zu... Moment, was? Du gehst mit einem
Pferd spazieren?
- Heute sind wir etwas spät dran, aber normalerweise
[cdb]tue ich das immer an bestimmten Tagen...
- ...
- ...
- Na schön. Scheint, als hätte ich mir umsonst Sorgen
[cdb]gemacht.
- Tut mir leid, das ist alles meine Schuld!
- Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin einfach
[cdb]froh, dass meine Sorge unbegründet war.
- Aber... warum machst du dir solche Sorgen um mich?
- Lass mich dich etwas fragen. Könntest du es
[cdb]ignorieren, wenn eine Freundin ankündigt, „bald weg
[cdb]zu sein“ und dann nirgends zu finden ist?
- Es ist nun mal so, dass ich hier niemandem etwas wert
[cdb]bin, also...
- Lass das. Du bist von großem Wert für uns.
Zum einen kannst du Dinge, zu denen nicht einmal
[cdb]ich fähig bin.
- Das könnte eine gute Gelegenheit sein, um dir zu
[cdb]zeigen, warum ich dich neulich so angesehen habe.
- Yuri? Stimmt etwas nicht mit Dorte?
- Du heißt also Dorte, hm? Einen schönen Mantel
[cdb]hast du da. Jemand scheint dich ja fein gebürstet zu--
*HATSCHI*
- Iiiek! Geht es dir gut?
- Ähm, fühlst du dich jetzt besser? Was war denn los?
- Ist das nicht offensichtlich? So was passiert immer,
[cdb]wenn ich Pferden oder Katzen zu nahe komme.
- Und wenn der Nieser naht, kneife ich automatisch
[cdb]meine Augen zusammen. Vermutlich dachtest du
[cdb]deshalb, dass ich dich fies anstarre.
- Glücklicherweise ist es nur etwas Niesen und Husten,
[cdb]deshalb erzähle ich den meisten Leuten gar nicht erst
[cdb]davon.
- Dir hätte ich es aber gleich erklären sollen. Tut mir
[cdb]leid, dass ich dich auf die falsche Fährte geführt hab,
Marianne.
- Nein, schon in Ordnung. Ich bin ja selbst schuld,
[cdb]wenn ich solche voreiligen Schlüsse ziehe...
- Und es tut mir leid, dass du mein Pferd streicheln
[cdb]musstest...
- Wenn du dich noch einmal entschuldigst, werd ich
[cdb]dich wirklich bö...böhö...
- Oh! Soll ich versuchen, eine entgiftende Magie
[cdb]auf dich zu wirken?
- Ich weiß nicht, ob sie Wirkung zeigen wird, aber
[cdb]womöglich lindert sie zumindest deine Beschwerden
[cdb]ein wenig.
- Entgiftend, hm? Also, wenn das funktioniert, könnte
[cdb]es einen der großen Träume meines Lebens wahr
[cdb]werden lassen.
- Tatsächlich?
- Ganz sicher. Ich würde liebend gern einen langen
Ausritt machen oder einen Nachmittag lang ein
Zimmer voller Katzen streicheln.
- Ähm... Hahaha! Tut mir leid, Yuri, aber das kam so
[cdb]unerwartet! Das ist wirklich ein wunderbarer Traum.
- Und wenn ich es kann, würde ich dir gern dabei
[cdb]helfen, ihn zu erfüllen.
- Darauf komme ich gern zurück. Verstehst du jetzt,
[cdb]warum ich sage, dass du für uns nicht wertlos bist?
- Also, packen wir's an, Marianne! Verpass mir den
[cdb]stärksten Zauber, den du draufhast!