Dorothea, geht es dir gut? Ich habe gehört, du
[cdb]wurdest während des letzten Kampfes verletzt!
Nein, mir ist nichts Schlimmes zugestoßen - was man
[cdb]von meiner Kleidung nicht sagen kann. Aber mein
Körper wird zumindest schnell wieder geheilt sein.
Da bin ich aber erleichtert.
Es wäre schrecklich, wenn du schwer verwundet
[cdb]worden wärest, aber selbst eine einzige Narbe auf
[cdb]deiner perfekten Haut wäre schon eine Tragödie!
Alles halb so wild, Moni. Ich habe schon
[cdb]jede Menge Narben.
Ich weiß, aber eine große wäre wirklich ein Problem.
Woher weißt du, dass ich Narben habe... Ach, sag
[cdb]nichts. Ich will es lieber nicht wissen.
Oh, übrigens, Dorothea. Ich wollte dich etwas fragen.
Ich habe gehört, du wurdest verletzt, weil du gezögert
[cdb]hast, den Gegner zu töten, und dadurch einen Angriff
[cdb]eingesteckt hast. Stimmt das?
Ja. Mein Gegner war noch ein Kind, und sie
[cdb]war nur Haut und Knochen.
Ich dachte, vielleicht ist sie eine Waise...
Und da hat das Mitleid meinen Arm gelähmt.
Dann stimmt es also...
Es tut mir leid. Meine Unfähigkeit zu handeln
[cdb]muss den anderen zur Last gefallen sein.
Du könntest mir niemals eine Last sein! Aber
[cdb]dennoch: Wieso kämpfst du weiter, wenn du
[cdb]doch so ein weiches Herz hast?
Wie kannst du das Schlachtfeld nur ertragen?
Möchtest du nicht lieber weg? Willst du nicht
[cdb]die Armee verlassen und zur Opernkompanie
[cdb]zurückkehren?
Oh, natürlich. Die kleine Stimme in meinem Kopf
[cdb]sagt mir ständig, ich solle meine Sachen packen
[cdb]und verschwinden.
Aber dazu habe ich zu viel Selbstachtung...
Oder vielleicht bin ich auch zu sehr in meiner
Position eingebunden.
Hätte ich nicht Sängerin werden können, wäre ich ein
Waisenkind auf der Straße geblieben - und eventuell
[cdb]in dieselbe Lage geraten wie das Kind heute.
Man hätte mich vielleicht auf das Schlachtfeld
[cdb]geschickt, ohne mir das Kämpfen beizubringen.
Ich hätte dort sicher nicht lange überlebt...
Und wenn ich darüber nachdenke, kann ich nicht
[cdb]weglaufen. Ich kann nicht in die Sicherheit fliehen,
[cdb]während alle anderen der Gefahr ausgesetzt sind.
Ich hatte ja keine Ahnung...
Plus: Edel ist mir sehr wichtig.
Ich möchte an ihrer Seite sein und sie unterstützen.
Und das Gefühl kennst du auch, nicht?
Obwohl du auch in der Hauptstadt hättest arbeiten
[cdb]können, hast du dich entschieden, hierzubleiben
[cdb]und zu kämpfen.
Ja, da hast du recht.
Egal, was noch auf uns zukommen mag, ich kann
[cdb]mir nicht vorstellen, sie je im Stich zu lassen.
Da sind wir schon zwei.
Dorothea? Bitte verzeih mir, es gibt da etwas, das
[cdb]ich dir beichten muss.
Ich war bei Ihrer Majestät und... habe sie gebeten,
[cdb]dich der Nachhut zuzuteilen.
Aber nach diesem Gespräch ist mir klar, dass das
[cdb]ein großer Fehler war.
Auch wenn es hart ist - und auch wenn du verletzt
[cdb]wirst -, du hast den Wunsch und das Recht, mit
Mylady Edelgard an der Front zu stehen.
Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Moni. Ich
[cdb]verstehe dich. Also, geben wir in den kommenden
Kämpfen weiterhin alles, was wir haben!
Ja! Mit uns beiden an ihrer Seite wird Ihre Majestät
[cdb]von wundervollen Blumen umrankt!
Nein, warte. Ihre Majestät ist selbst eine
[cdb]wunderschöne Blume, also, ähm...
Auf der Bühne des Krieges werden wir erblühen -
[cdb]eine Armee zahlloser Blumen, die in größter
Pracht erstrahlen.