1. So sieht also das Präjudiz dazu aus. Ja, ich verstehe...
  2. Du machst die Nacht zum Tage? Sehr fleißig.
  3. Ah, Hubert! Was machst du denn zu dieser Stunde hier?
  4. Mal wieder in Sachen Intrigen hinter Edelgards Rücken unterwegs?
  5. Ich wäre dir dankbar, wenn du solch unüberlegte [cdb]und unhöfliche Anschuldigen, die du nicht [cdb]belegen kannst, unterlassen würdest.
  6. Also... Ja, das waren wohl grundlose Anschuldigungen. Ich entschuldige mich.
  7. Ganz und gar nicht. Ich bin in der Tat „in Sachen Intrigen“ unterwegs, es bedarf also keiner Entschuldigung.
  8. Oh, ach so, gut. Moment mal, also doch?!
  9. Wie dem auch sei, was liest du denn da mit [cdb]solchem Eifer?
  10. Hör mal, Hubert. Ich...
  11. Ein Buch über juristische Präzedenzfälle? Ah, es [cdb]behandelt insbesondere Fälle der Strafverfolgung Adliger.
  12. Ja. Ich möchte die Angelegenheit mit meinem Vater klären.
  13. Dem Wortlaut geltender Gesetze nach ist eine Rebellion ein Kapitalverbrechen. Praktisch gesehen [cdb]ist das aber nicht der Fall.
  14. Gerade Mitglieder des Adelsstandes werden häufig [cdb]begnadigt, in den vergangenen Jahren war das keine Seltenheit.
  15. Ja, sie zeigen auf ihre verdienstvolle Vergangenheit [cdb]und tun dann Buße, indem sie auf ihre Adelswürde [cdb]verzichten und Besitz und Informationen abtreten.
  16. Kurz gesagt: Der Adel bedient sich jedes nur [cdb]möglichen Mittels, um sich an sein armseliges Leben zu klammern.
  17. Man könnte ihnen Arme und Beine ausreißen und sie [cdb]in den tiefsten Kerker sperren, und dennoch würden [cdb]sie sich irgendwie wieder ans Tageslicht winden.
  18. Solange man sie nur am Leben lässt.
  19. Wie der frühere Marquis Vestra?
  20. Dieser hat seinem Kaiserreich nicht gut gedient. Sein Verhalten ließ sich nur allzu leicht als [cdb]verräterisch auslegen.
  21. Eine unbestreitbare Tatsache.
  22. Erzähl weiter.
  23. Bedauerlicherweise hat er sich seiner Festnahme [cdb]widersetzt, was zu einem Vorfall führte, der ihn das Leben kostete.
  24. Seine Schuld oder Unschuld in der Frage des Verrats [cdb]wird daher für immer ein ungeklärtes Geheimnis [cdb]bleiben.
  25. Das klingt nach einer äußerst spitzfindigen Klügelei, [cdb]zwischen deren Zeilen jeder lesen kann, dass ihr ihn [cdb]für schuldig befunden und hingerichtet habt.
  26. Als Adelsmann hätte er doch ein öffentliches Verfahren bekommen sollen, wie es sich gehört?
  27. Und wessen Vater war es noch gleich, der flüchtete, [cdb]als man ihm genau dies ermöglichen wollte?
  28. Solange man ihr zu leben erlaubt, wird sich [cdb]jede adlige Kreatur verzweifelt an dieses Leben klammern.
  29. Das liegt in ihrer Natur.
  30. Genau deshalb beschäftige ich mich mit Präzedenzfällen zu diesem Thema. Ich möchte [cdb]verhindern, dass mein Vater sich der Justiz entzieht.
  31. Ich werde nicht zulassen, dass er in Ehren [cdb]zurückkehrt. Er wird für seine Verbrechen [cdb]verurteilt werden.
  32. Und genau deshalb beschäftige ich mich mit Präzedenzfällen dazu. Wenn mein Vater wieder [cdb]gefangen wird, soll er nie wieder in Freiheit geraten.
  33. Ich werde nicht zulassen, dass er in Ehren [cdb]zurückkehrt. Er wird für seine Verbrechen [cdb]verurteilt werden.
  34. Und sollte er eine Armee um sich scharen, hätte [cdb]ich keine Wahl, als ihn auf dem Schlachtfeld [cdb]niederzustrecken.
  35. Aber ich frage mich... Könntest du das, sollte [cdb]es dazu kommen?
  36. Ob ich das kann oder nicht, spielt keine Rolle - [cdb]dieser Mann wird seinem Schicksal nicht [cdb]entkommen, und dafür werde ich sorgen.
  37. Alles andere könnte ich mir niemals verzeihen.
  38. Weder als Erbe des Titels Herzog Aegir, noch als [cdb]sein Nachfolger im Amt des Premierministers.
  39. Über solche Dinge entscheidet Ihre Majestät.
  40. Sollte es sich jedoch als im Interesse Ihrer Majestät [cdb]erweisen, wäre deine Entschlossenheit in dieser Sache sicher äußerst willkommen.