1. Huch? Berni redet mit jemandem?
  2. Du scheinst gut gelaunt zu sein, Berni.
  3. Aaah! D-Dorothea! Du hast mich erschreckt!
  4. Hehe! Tut mir leid. Ich hatte gerade den Eindruck, [cdb]du führst ein erfreuliches Gespräch.
  5. Du hast dich mit einem Mann unterhalten, richtig? Er ging, bevor ich erkennen konnte, wer es war.
  6. J-Ja, aber es ist nicht, wie du denkst...
  7. Nicht? Ihr schient euch aber sehr gut zu verstehen. Wer war er denn, hmm? Entwickelt meine liebe Berni [cdb]endlich Frühlingsgefühle?
  8. Nein, so ist es wirklich nicht! Ähm, erinnerst du [cdb]dich an den Freund aus dem einfachen Volk, den ich [cdb]einmal hatte?
  9. Du meinst den, der damals halbtot von eurem Anwesen verschwand?
  10. Ja, genau. Stell dir vor, er ist tatsächlich noch am Leben! Und in unserer Armee!
  11. Das ist ja wundervoll, Berni.
  12. Ein tot geglaubter Freund aus Kindertagen findet [cdb]in den Wirren des Krieges zu seiner geliebten Gefährtin zurück...
  13. Die Adelstochter und der Junge aus dem Volk! Eine Liebe, die alle gesellschaftlichen Grenzen überwindet! Ah, die perfekte Geschichte für eine Oper...
  14. Ja, das klingt wirklich beeindr-- Hey! Nein, nein, nein! Es ist keine Liebe!
  15. Mag sein, aber wenn man eine Oper daraus machte, [cdb]würde es als Liebesgeschichte dargestellt.
  16. Es gibt da beispielsweise eine Opernreihe mit dem Titel „Kaiserreich der Liebe“ und als neuester Teil [cdb]der Reihe wäre die „Bernadetta-Saga“ perfekt.
  17. Auf keinen Fall! Wenn jemand daraus eine solche Oper machte, würde ich mich in meinem Zimmer [cdb]einschließen und den Schlüssel im Feuer schmelzen!
  18. Nun, dann muss ich diese Geschichte für mich [cdb]behalten. Jammerschade - das wäre eine wundervolle Oper geworden... was für eine Verschwendung.
  19. Das ist keine Verschwendung! Ich nehme diese Geschichte mit in mein Grab!
  20. Daran habe ich keinen Zweifel. Wie dem auch sei, [cdb]schön, dass dein Freund wohlauf ist.
  21. Vielleicht hat dein Vater ihn damals gar nicht so [cdb]gewaltsam behandelt, wie böse Zungen uns glauben [cdb]machen wollten.
  22. Tatsächlich sagte mein Freund, mein Vater habe mich [cdb]beschützen wollen.
  23. Ich schätze, es gab damals jemanden, der mich [cdb]umbringen wollte, und er hatte keine Wahl, als [cdb]meinen Freund zu verjagen.
  24. Ähm, aber wenn das so ist, heißt das doch, dass du [cdb]die Dinge zwischen dir und deinem Vater in Ordnung [cdb]bringen könntest, oder nicht?
  25. Nein... Meine Probleme mit ihm beruhen auf [cdb]deutlich mehr als nur diesem einen Vorfall.
  26. Ich meine, ja, anscheinend gab es ein Missverständnis [cdb]bei dieser einen Sache...
  27. Aber selbst wenn er damals zu meinem Schutz [cdb]handelte... tat er das nicht aus Liebe. Sondern so, wie [cdb]ein Schmied sein bestes Werkzeug verteidigen würde.
  28. Das klingt auch sehr nach meinem Vater.
  29. Tut es das?
  30. Ja. Er hat meine Mutter beiseitegeworfen wie ein [cdb]unbrauchbar gewordenes Werkzeug, weil ihr [cdb]gemeinsames Kind - ich - kein Wappen in sich trug.
  31. Deswegen kann ich mich so gut in deine Situation [cdb]einfühlen.
  32. Ich wünsche mir sehr, dass es dir gelingt, die Last [cdb]dessen, was zwischen dir und deinem Vater passiert [cdb]ist, abzulegen und glücklich zu werden.
  33. Ähm...
  34. Aber ich bin schon glücklich - bin ich wirklich! Und [cdb]zwar, weil ich Freunde habe wie dich, Dorothea!
  35. Dann kann ich auch glücklich sein. Und zwar, weil [cdb]ich eine Freundin wie dich habe, Berni.