Und damit endet die heutige Vorstellung. Vielen
Dank für Euer Erscheinen!
...
...
Das war eine großartige Darbietung, Manuela. Ihr
[cdb]habt diesem alten Mann wirklich ein Lächeln ins
Gesicht gezaubert.
Sie war zwar nicht so extravagant, wie ich es mir
[cdb]gewünscht hätte, aber ich denke, alles in allem war sie
[cdb]gar nicht so schlecht.
Aber wieso habt Ihr nur für mich eine Oper
[cdb]aufgeführt?
Die Idee hatte eigentlich [MFB:Euer Sohn_Eure Tochter].
Wirklich? Aber wie hat...
Es tut mir leid, aber nachdem ich diese traurige
Geschichte über Eure Frau gehört hatte, konnte ich
[cdb]sie einfach nicht für mich behalten.
Hmm. Verstehe.
Ich hatte gar nicht vor, alles auszuplaudern, aber
[cdb][MFB:Euer Sohn_Eure Tochter] kann wirklich gut zuhören!
Außerdem war ich betrunken, also... so war das.
Ehrlich gesagt, erinnere ich mich nicht einmal mehr
[cdb]an das Gespräch. Ich orientiere mich einfach an dem,
[cdb]was mir am nächsten Tag erzählt wurde.
Moment, Ihr wart so betrunken, dass Ihr Euch nicht
[cdb]mal mehr daran erinnern konntet?
Als ich dann jedenfalls endlich ins Licht des Tages
[cdb]hinausstolperte, schlug [MFB:Euer Sohn_Eure Tochter] vor, Euch die
Oper zu zeigen, die Eure tote Frau nie sehen konnte.
Da brat mir doch einer...
Ich weiß! Das war eine so noble, rührende Idee. Ich
[cdb]fühlte mich etwas überrumpelt, wenn ich ehrlich bin.
Aber ich wollte unbedingt versuchen, das Loch in
Eurem Herzen zu stopfen, und wenn auch nur ein
[cdb]wenig...
Also machten wir aus der Oper ein Duett und übten,
[cdb]wann immer wir die Zeit dafür aufbringen konnten.
Ich bin Euch wirklich dankbar, dass Ihr darauf
[cdb]eingegangen seid. Ich weiß, dass Ihr wahrscheinlich
Besseres zu tun habt.
Ich bin mir sicher, dass diese Oper das Original weit
[cdb]übertroffen hätte. Ich werde meiner Frau davon
[cdb]erzählen, die ich wohl bald sehe.
Das könnt Ihr wohl kaum beurteilen, da Ihr das
Original nie gesehen habt - und Ihr könnt gerne
[cdb]jederzeit mit diesem makabren Gerede aufhören!
Ihr hört Euch an wie ein Mann auf dem Sterbebett
[cdb]und das lasse ich nicht zu!
Ihr und Euer Wunderkind werdet diesen Krieg
[cdb]überleben und Eure Frau stolz machen, indem ihr
[cdb]beide ein langes, glückliches Leben führt.
Versprecht mir das jetzt!
Tut mir leid, aber das kann ich nicht.
Wir befinden uns im Krieg und ich kommandiere
[cdb]eine Söldnertruppe.
Ich habe kein Anrecht auf ein Morgen - damit habe
[cdb]ich mich schon vor langer Zeit abgefunden.
Ich gebe zu, dass es Dinge gibt, die Ihr nicht
[cdb]beeinflussen könnt...
Aber ich weiß auch, dass Ihr tun werdet, was nötig
[cdb]ist, um zu überleben.
Also möchte ich, dass Ihr wieder eine meiner
Vorstellungen besucht, wenn dieser Krieg vorbei ist.
Und ich meine, auf einer richtigen Bühne, mit einem
Orchester. Dann wird nicht einmal ein harter
Bursche wie Ihr die Tränen zurückhalten können.
Und nach der Darbietung müsst Ihr mich wieder
[cdb]versuchen lassen, Euch zu verführen. Wenn nicht,
[cdb]werde ich mich ewig fragen, wie es gewesen wäre.
Ihr könnt einfach nicht lockerlassen, oder? Ich habe
Euch doch gesagt, dass Ihr Eure Zeit nicht an mich
[cdb]alten Mann verschwenden sollt.
Es ist mir egal, wie alt Ihr seid oder ob Ihr Eure Frau
[cdb]nicht vergessen könnt. Versprecht mir das einfach!
Ich werde Eure gesamte Familie in die Arme
[cdb]schließen und ihr mehr Liebe geben, als sie zu nutzen
[cdb]wüsste.
Aber bis es so weit ist, kann ich mich wohl damit
[cdb]begnügen, Eure Trinkgenossin zu sein. Nach so einer
Vorstellung lasst Ihr mich doch nicht allein trinken?
Ich glaube, sie hat mich gerade geschickt dazu
[cdb]gebracht, darauf einzugehen. Doch ist ein Mann nur
[cdb]so gut wie sein Wort...
Es tut mir leid, Sitri. Wie es aussieht, wirst du wohl
[cdb]noch ein klein wenig länger auf mich warten
[cdb]müssen...