Da bist du ja, Hubert! Ich habe überall nach
[cdb]dir gesucht.
Was gibt es denn? Wünscht Ihre Majestät mich
[cdb]zu sprechen?
Oh, sie würde mich nie darum bitten, dich zu suchen.
Ich wollte dir nur danken, wenn auch schweren
Herzens.
Ich kann mich nicht erinnern, etwas getan zu haben,
[cdb]dass eines solch... ernsten Dankes würdig wäre.
Nun, für dich war es wahrscheinlich nur Teil deiner
[cdb]administrativen Pflichten.
Du hast einen großen Fehler in meinem letzten
Bericht korrigiert, ehe Ihre Majestät ihn zu
Gesicht bekam.
Ich war panisch, als mir beim Aufwachen klar wurde,
[cdb]was ich getan hatte. Und ich war äußerst beschämt,
[cdb]als ich sah, dass du bereits alles korrigiert hattest!
Ah, ja. Gut möglich, dass ich etwas Derartiges
[cdb]getan habe.
Als loyaler Diener Ihrer Majestät ist es meine Pflicht,
[cdb]die Anzahl unnötiger Kleinigkeiten, mit denen sie
[cdb]sich beschäftigen muss, möglichst gering zu halten.
Ich muss sagen, ich war überrascht zu sehen,
[cdb]dass dir ein so törichter und offensichtlicher
Fehler unterlaufen war.
Bist du tatsächlich so nachlässig geworden und
[cdb]nennst dich doch die treueste Anhängerin unter den
Getreuen unserer Kaiserin?
Mir ist der Fehler bewusst, den ich gemacht habe,
[cdb]aber es würde mir nicht im Traum einfallen, mich so
[cdb]zu bezeichnen.
Gut, vielleicht ist es mir ein- oder zweimal im
Eifer des Gefechtes herausgerutscht, aber das
[cdb]war nie so gemeint.
Wenn sich jemand eine überragende Getreue
Ihrer Majestät nennen darf, dann du.
Und ohne die Zustimmung von Haus Vestra könnte
[cdb]ich auch nie eine ihrer Die...nerinnen werden.
...
Derzeit habe ich große Zweifel daran, dass du
[cdb]für eine solche Position im Gefolge Ihrer Majestät
[cdb]geeignet bist.
Wie bitte?!
Es stimmt, dass es anfangs nicht meine bewusste
Entscheidung war, Ihrer Majestät zu dienen. Ich tat
[cdb]einfach, was mein Vater angeordnet hatte.
Aber das ist längst nicht mehr die Basis, auf der
[cdb]unsere Beziehung beruht.
Ich bin nicht einfach Diener der Kaiserin. Meine
Loyalität gehört der Person Mylady Edelgard,
[cdb]und ihr allein.
Wie wir zueinander stehen, übersteigt die
Verbindung zwischen einer Herrscherin und
[cdb]ihrem Diener. Verstehst du das?
Ich möchte auch in einem solchen Verhältnis zu
Ihrer Majestät stehen!
Aber ich bin nur die Tochter eines Barons und als
[cdb]solche fehlt mir die Rechtfertigung, mich ständig im
Palast aufzuhalten.
Wenn ich meine täglichen Pflichten erfüllt habe, muss
[cdb]ich zurück zum Anwesen meiner Familie. Und die
[cdb]will auch oft, dass ich auf unser Land zurückkehre.
Ich bin nicht wie du - ich kann nicht immer an ihrer
Seite sein, ich brauche stets einen guten Grund!
In der Tat.
Das Territorium der von Ochs liegt weit im Westen
[cdb]des Kaiserreichs. Ich vermute also, du hast viel Zeit
[cdb]außerhalb von Enbarr verbracht.
Außerdem wirst du eines Tages Baronin sein. Dann
[cdb]werden dich deine Pflichten davon abhalten, dich
[cdb]allein Ihrer Majestät zu widmen.
Ganz genau. Anders als du habe ich ein ganzes
Territorium voller Leute, die beschützt werden
[cdb]müssen.
Aber ich gebe trotzdem nicht auf.
Selbst aus der Ferne - gerade aus der Ferne - gibt
[cdb]es Dinge, die ich tun kann, um Ihre Majestät zu
[cdb]schützen.
Die Tatsache, dass du immer an ihrer Seite bist,
[cdb]könnte dich sogar Bedrohungen übersehen lassen. Ich
[cdb]könnte ihr so dienen, wie du es niemals könntest!
Hehe. Das ist ein verheißungsvoller Gedanke,
Monica.