Gah! Mann, Holst, hast du mich erschreckt! Woher
[cdb]wusstest du, dass ich hier bin?
Ich strebe danach, meine Sinne immer geschärft zu
[cdb]halten. Wie könnte ich da die Anwesenheit meiner
[cdb]eigenen Schwester nicht mitbekommen?
So etwas kann sich jeder mit ein wenig aufrichtiger
Übung aneignen. Du solltest es selbst mal versuchen.
Aufrichtige Übung ist nicht unbedingt meine Stärke.
Dasselbe gilt für unsere regelmäßigen Trainings-
[cdb]einheiten. Wenn niemand mich dazu zwingt, mache
[cdb]ich mir gar nicht erst die Mühe.
Ha! Das liegt daran, dass du ein erstklassiges
Wunderkind bist. Du glänzt mit deinen Talenten,
[cdb]auch wenn du nicht viel Mühe in sie hineinsteckst.
Aber wo wir beide schon hier sind, könntest du
[cdb]doch mit mir trainieren? Es wäre wie in der guten
[cdb]alten Zeit.
Du meinst die gute alte Zeit, in der du mich
[cdb]während deiner Liegestützen auf dem Rücken
[cdb]getragen hast?
Nein, danke. Als ich noch klein war, hat das Spaß
[cdb]gemacht, aber jetzt wäre es einfach nur noch
[cdb]unfassbar peinlich.
Hm, ein Jammer.
Übrigens, Holst, hast du vor, bei uns zu bleiben?
So lang es mir möglich ist. Schließlich wäre es lästig,
[cdb]jedes Mal von weit her anzureisen, wenn der Rat
[cdb]einberufen wird.
Aber ich muss sofort nach Hause zurückkehren,
[cdb]wenn es Anzeichen dafür gibt, dass Almyra etwas
[cdb]im Schilde führt.
So lang es mir möglich ist. Ich fühle mich nutzlos,
[cdb]wenn ich in Kriegszeiten nicht an der Seite unseres
Königs bin.
Und auch wenn er seinen Titel aufgegeben hat,
[cdb]erfreut Vater sich immer noch bester Gesundheit.
Unsere Gebiete sind bei ihm also in guten Händen.
Aha. Die Tatsache, dass deine kleine Schwester hier
[cdb]ist, hat mit deiner Anwesenheit also nichts zu tun?
Meine Antwort genügt dir nicht, hm? Ich dachte,
[cdb]dir würde es missfallen, wenn ich mich zu fürsorglich
[cdb]gebe.
Aber ja, natürlich bist du der Hauptgrund dafür,
[cdb]dass ich hier bin. Solange du in meiner Nähe bist,
[cdb]kann ich dich schließlich beschützen!
Und darüber hinaus kann ich jeden Schurken
[cdb]bestrafen, der versucht, dir schöne Augen zu machen!
Hahaha!
Ja, und diesen Aspekt finde ich wiederum nicht so
[cdb]toll. Jetzt haben nämlich nicht nur Schurken Angst
[cdb]vor mir.
Trotzdem geht es ihm um meine Sicherheit, das
[cdb]sollte mich also freuen.
Aber ich bin noch aus einem anderen Grund hier.
Ach ja?
Ich habe nicht oft die Gelegenheit, mit einem
Krieger wie Graf Bergliez die Klingen zu kreuzen.
Ich habe nicht oft die Gelegenheit, mit den
[cdb]mächtigsten Kriegern des Königreichs und den
Rittern der Seiros die Klingen zu kreuzen.
Wahren Heldenmut kann man sich nur in Kämpfen
[cdb]auf Leben und Tod gegen die mächtigsten Gegner
[cdb]aneignen.
Allein daran zu denken, wie ich eines Tages auf einen
[cdb]dieser Veteranen treffe, lässt mich vor Vorfreude
[cdb]erzittern!
Natürlich tut es das.
Das ist also der wahre Grund. Ich hätte es wissen
[cdb]müssen.
Nein, versteh mich nicht falsch, Hilda. Ich muss doch
[cdb]nicht extra erwähnen, dass das Wichtigste in meinem
Leben die Sicherheit meiner geliebten Schwester ist.
Ja, ja. Wie auch immer. Viel Erfolg mit deinem
Training.
Warte! Ich bitte dich, warte doch! Teuerste Hilda,
[cdb]komm zurück!