Linhardt! Komm schon, schlafen kannst du
[cdb]später noch!
Ist das dein Ernst, Caspar? Es ist noch nicht
[cdb]einmal Mittag.
Äh, es ist schon fast Nachmittag, Linhardt.
Ja, aber die warmen Sonnenstrahlen und die sanfte,
[cdb]kühlende Brise halten mich so wohlig umfangen.
Daher muss ich jetzt einfach weiterdösen.
Hier wird nicht weitergedöst! Auf mit dir, ich habe
[cdb]etwas Unglaubliches gefunden!
Das hast du mir schon unzählige Male gesagt,
[cdb]und dann war dein Fund in Wahrheit nicht halb so
[cdb]unglaublich wie angenommen.
Erstens, du übertreibst, und zweitens, dieses Mal
[cdb]ist es wirklich ganz und gar unglaublich.
Hmm, das würde mich wundern. Aber gut.
Überrasche mich.
Sieh dir das an! Jemand hat diesen riesigen
Bären erlegt!
Ich sehe lieber nicht hin. Mein Interesse am Anblick
[cdb]von Blut und Innereien ist so früh am Tage relativ
[cdb]gering.
Oh, aber er ist schon fachgerecht ausgenommen
[cdb]und alles.
Was bedeutet, dass es nach wie vor einige
Verletzungen und Blut zu sehen gibt.
Dann sieh halt nicht dorthin - guck dir einfach dieses
Furcht einflößende Gesicht an! Ich würde alles dafür
[cdb]geben, einmal eine solche Bestie niederzustrecken.
Dann solltest du einen Jagdtrupp zusammenstellen,
Fallen aufstellen und dann zu deinem Alltagsleben
[cdb]zurückkehren.
Nein, ich will ihn nicht jagen - ich will ihn
[cdb]niederringen! Mit bloßen Händen einen Bären
[cdb]besiegen, verstehst du?
Ich begreife, dass du versessen darauf bist,
[cdb]das zu tun, aber in ganz Fódlan...
Ist mein Vater der einzige, dem das gelungen ist?
Wolltest du das sagen? Ich werde mich nicht damit
[cdb]begnügen, für immer in seinem Schatten zu stehen!
Mitreißend gesprochen, aber ich meine, mich zu
[cdb]erinnern, dass Graf Bergliez noch an der Akademie
[cdb]war, als er einen Bären erlegte und unbeschadet blieb.
Du bist jetzt schon älter, als er es damals war.
Mir egal! Es ist noch nicht zu spät! Ich werde einen
Bären niederringen und dann werde ich mir eine
Rüstung schmieden lassen, wie mein Vater sie hat!
Dasselbe hast du schon einmal gesagt, als wir
[cdb]noch jünger waren, und dann hast du mich zu
[cdb]einem Ausritt überredet.
Wir sind zahllose Hügel hinauf- und hinuntergeritten
[cdb]auf der Suche nach einem Bären, und meine Kleidung
[cdb]und meine Frisur sind sehr zu Schaden gekommen.
Und ich musste dich jedes Mal versorgen, wenn du
[cdb]dich verletzt hattest. Aber zugegeben, meinen
Fähigkeiten in heilender Magie hat das gutgetan.
Also hattest du auch etwas davon, nicht?
Und ich wusste es sehr zu schätzen, dass
[cdb]du mir geholfen hast.
Verbuchen wir das einfach als hilfreiche Erfahrung
[cdb]und belassen es dabei. Und wir sollten für solche
Unternehmungen ein Moratorium vereinbaren.
Ich denke, das wäre wohl das Beste.
Ein Moor...a...tor... Ein was, bitte?
Wir sollten uns in Zukunft auf unsere Gegner
[cdb]konzentrieren und nicht auf Bären.
Daher empfehle ich, dass du deinen Traum auf Eis
[cdb]legst, bis der Krieg vorbei ist.
Wenn wieder Frieden herrscht und wir in einer Welt
Leben, in der jeder ungestört Nickerchen machen
[cdb]kann, wird hoffentlich auch dein Traum wahr.
Ja, ich schätze, das ergibt Sinn.
Oh, und wenn es so weit ist, werde ich dich gerne
[cdb]wieder begleiten. Aber richten wir doch unseren
Fokus jetzt auf die Dinge, die direkt vor uns liegen.
Den Bärenkampf auf Eis legen, habe verstanden.
Und hey, wenn ich den Krieg überlebt habe,
[cdb]werde ich auch stärker sein, dann wird die
Sache mit dem Bären ein Kinderspiel!
Das halte ich für... Ja, doch, ja, die
Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht gleich null.
Überleben wir also diesen Krieg, damit all
[cdb]unsere wilden Bärenfantasien eines Tages
[cdb]wahr werden können.