1. Ah, Euer Majestät. Ihr kümmert Euch um Eure Waffe, wie ich sehe. Verzeiht, dass ich Euch störe.
  2. Schon gut, ich bin gerade fertig geworden. Kann ich Euch irgendwie helfen, Rodrigue?
  3. Ja, in der Tat. Als ich neulich im Gebiet von Gautier [cdb]war, erhielt ich das hier von Matthias.
  4. Vom Markgrafen? Aber dieses Schwert ist...
  5. Er sagte, er habe es sich vor Jahren von Lambert [cdb]geliehen und das schon längst vergessen.
  6. Was für ein trödelnder Wicht behält etwas Geliehenes [cdb]so lange, dass er es an den Sohn des Verleihers [cdb]zurückgeben muss? Dreißig Jahre!
  7. Das dürfte zu der Zeit gewesen sein, zu der Ihr alle [cdb]zusammen die Militärakademie besuchtet, ja? Würdet Ihr mir die Geschichte dieses Schwerts erzählen?
  8. Das alles begann, als unsere Klasse mit der Mission [cdb]beauftragt wurde, ein Banditenlager zu zerstören.
  9. Töricht, wie ich damals war, stürmte ich vor den [cdb]anderen los, woraufhin ich und meine ganze Einheit [cdb]letztlich hinter den feindlichen Linien festsaßen.
  10. Offenbar fingen Euer Vater und Matthias an, darüber [cdb]zu streiten, ob es sich lohne, mich retten zu gehen. Daraus wurde schnell ein handfester Faustkampf.
  11. Das überrascht mich aber. So etwas hätte ich meinem Vater nicht zugetraut, und dem Markgrafen schon [cdb]gar nicht!
  12. Nun, sie waren damals beide recht temperamentvoll. Gewiss wollte keiner von ihnen nachgeben.
  13. Matthias bestand darauf, auf Hilfe durch die Kirche [cdb]zu warten. Die Vorräte waren knapp, einfach loszu- [cdb]preschen konnte also für alle den Tod bedeuten.
  14. Lambert wiederum war so entschlossen, uns zu retten, [cdb]dass er zur Not ganz allein losgezogen wäre. Leider [cdb]habe ich keine Ahnung, wessen Plan sich durchsetzte.
  15. Ich weiß nur, dass sie sich gemeinsam durch die [cdb]feindlichen Linien kämpften. Und zu meinem Glück [cdb]fanden sie uns noch vor den Banditen.
  16. Also neigte mein Vater auch dazu, leichtfertig [cdb]loszustürmen. Oder vielleicht war er in seiner Jugend [cdb]einfach naiv.
  17. Angeblich zerbrach Matthias' Lanze, während sie sich [cdb]zu uns durchkämpften, also lieh ihm Lambert sein Schwert.
  18. Als er es mir gab, musste er einfach darüber lachen, [cdb]dass es ihm all die Jahre entfallen war.
  19. Wenn ich bedenke, was ich über den Markgrafen [cdb]weiß, habe ich doch meine Zweifel, dass er es [cdb]überhaupt vergessen hat.
  20. Ihr habt wahrscheinlich recht. Das ist nur meine Meinung, aber...
  21. Ich glaube, dass er Lamberts Tod nie wirklich [cdb]akzeptieren konnte, bis Ihr den Thron bestiegt.
  22. Vielleicht. Wie dem auch sei, sagt ihm bitte, dass ich [cdb]es erhalten habe.
  23. Und danke, dass Ihr mir das alles erzählt habt. Offen- [cdb]bar war mein Vater sogar in seiner Jugend zu allem [cdb]bereit, um jene zu beschützen, die ihm nahestanden.
  24. Ich hingegen begann einen Krieg, obwohl mir klar [cdb]war, dass dadurch jene leiden, die mir lieb und teuer [cdb]sind. Er würde mich wohl einen Narren schimpfen.
  25. Da bin ich mir nicht so sicher. Ja, ihm lagen seine Freunde am Herzen.
  26. Doch glaube ich, dass auch er die Kirche nicht so [cdb]einfach im Stich hätte lassen wollen, da sie so viel zum Schutz von Faerghus' Einwohnern getan hat.
  27. Rodrigue, Ihr kanntet meinen Vater gut. Dürfte ich Euch um einen Gefallen bitten?
  28. Falls ich je versuchen sollte, etwas zu tun, das seinem Namen Schande machen würde, dann bitte ich Euch...
  29. Sprecht nicht weiter. Dann werde ich Euch aufhalten, [cdb]selbst wenn es mich das Leben kostet. Tatsächlich [cdb]habe ich ihm bereits dasselbe versprochen.
  30. Ich bin Euch zutiefst dankbar.